Katarina Frostenson erhält Henrik-Steffens-Preis 2004
2. Juni 2004 | Von WT | Kategorie: Dies u. dasDer Henrik-Steffens-Preis 2004 der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. geht an die schwedische Lyrikerin Katarina Frostenson. Mit dem Steffenspreis werden Persönlichkeiten aus dem skandinavischen Raum ausgezeichnet, die sich um das europäische Kulturerbe besonders verdient gemacht haben. Der Henrik-Steffens-Preis ist benannt nach dem in Stavanger/Norwegen geborenen Naturforscher, Naturphilosophen und Schriftsteller Henrik Steffens (1773-1845).
Den Preis verleiht die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel am 11. Juni im Scharbausaal der Stadtbibliothek Lübeck. In diesem Rahmen wird Katarina Frostenson ihr Werk unter der Moderation des Lyrikers Durs Grünbein vorstellen. Mit dem Übersetzer Aris Fioretos diskutiert sie unter anderem über schwedische Literatur sowie über die Übersetzung von Lyrik. Zuletzt wird Katarina Frostenson aus ihren Werken lesen.
Katarina Frostenson habe sich durch hochrangige Leistungen in der lyrischen Gattung hervorgetan. Die 1953 geborene Autorin nehme eine zentrale Position in der zeitgenoessischen, schwedischen Lyrik ein. Sie kreierte eine lyrische Sprache, die seit zehn bis 15 Jahren einen enormen Einfluss auf die weibliche Poesie Schwedens habe. 1978 gab die Preisträgerin ihr Debuet mit “I mellan”. Doch erst mit “Samtalet” (1987) zeigte sie die ganze Kraft ihres musikalischen und assoziativen Komponierens. Ebenfalls beeindruckend sind ihre Arbeiten mit lyrischer Prosa (“Straenderna 1989), lyrischer Dramatik (“4 monodramer” 1990) und der Opernform (“Standen” 1998). Als ihr Meisterwerk gilt der Gedichtzyklus “Joner” 1991.
Mit ihrem Gedichtband “Die in den Landschaften verschwunden sind” (Carl-Hanser-Verlag) erschien 1999 eine erste deutsche Uebersetzung der talentierten schwedischen Autorin und erntete sogleich begeistertes Lob seitens der Kritiker.
“Wenn ich schreibe, habe ich ein starkes, fast vernichtendes Gefühl, dass alle Ordnung von der äusseren Wirklichkeit und nichts mehr von innen kommt”, sagte Katarina Frostenson Ende der Achziger Jahre zu Ihrer Art des Schreibens. Ihre Lyrik ist geprägt von sowohl sprachlichen als auch musikalischen Elementen, von Bewegung, Tempo, Klang, von provokanten formalen und inhaltlichen Dissonanzen. Die poetische Kraft ihrer Worte lässt den Leser eintauchen in eine Sinnwelt. Ihre Sprache ist modern und radikal, doch ohne das Zurückgreifen auf moderne sprachliche Stilmittel und zeitgenössische Sprache. So wirken ihre Gedichte zeitlos.
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