Nachlese: Kleine Buchmesse Neckartal 2008

9. März 2008 | Von | Kategorie: Buchmarkt regional

Neckarsteinach 2008 Foto: H. SchmiddSelbst für Ortsansässige fast eine Abenteuerreise bis zum ›Schwanen‹. Sturm und Regen, Hochwasser, Neckarfluten über den unteren Parkplätzen, eine ›Herausforderung‹ für jeden Off-road und seinen stolz bestätigten Eigentümer.

Die Stimmung insgesamt war angenehm, Clubatmosphäre fast, Holzboden ist eben anders als Beton, eine schnuckelige Wirtschaft (Gaststätte) im Haus, die Stände vom Veranstalter mit Trink- und Eßbarem grundausgestattet, keine Hektik. Ausgenommen die Lesungen. 30-Minuten-Takt im Doppelpack: stroboskopisch. Überhaupt, vormittags und im Obergeschoß, das kann man niemand empfehlen, der nicht sein Mönchsgebet allein im Anlitz des Herrn aufsagen möchte. Im Erdgeschoß, vis a vis der Wirtschaft und nachmittags mit gehörigem Abstand zur Mahlzeit ist ›die Bude voll‹; was von wem vorgetragen wird anscheinend von geringerer Bedeutung. Von der Initiative Buchkultur z.B. waren am Pult: Katrin Kirchner (Hautgefühl/Caresses, samstags) und Meinrad Braun (Die künstliche Demoiselle, sonntags).

Dafür sind die ›runden Stühle‹ zu erwähnen, eine wirklich gute Idee, gleichwohl der Geräuschpegel – messeseitig genommen eher bescheiden – die teils angeregte Unterhaltung leicht zur Stimmbandüberdehnung hat werden lassen. Sonntagabend, es regnete wieder, war mancher heiser unerkältet.

Die Umbenennung der Buchmesse, förderhin ohne ›Kleine‹, ist keine sehr gute Idee, ein Worthülsenspiel (new speech), welches das Ansehen der hiesigen Messe in Neu York (beim New Yorker Publikum) bestimmt sehr promoviert, leider aber dem Charakter der nun größer geredeten Veranstaltung nicht so ganz entspricht. Als J. Cash seinem von der schlichten Häuslichkeit des bedeutendsten Mannes im County enttäuschten Deputy erklärt hat, der wolle nicht bedeutend scheinen, es reiche ihm hin, bedeutend zu sein, hat er wohl die Neckartaler am Rande der Metropolregion schon im Sinn gehabt.

Bis das feed back aus den USA seine übliche Wirkung entfaltet, wird wohl noch einiges Hochwasser in den Rhein münden.

[Dies ist ein Bericht unseres Korrespondenten H. Schmidd - Foto: Hans-Joachim Kotarski. Rosvitha Spodeck-Walter (Räuber77) im Gespräch mit - von links nach rechts - Friedhelm Schneidewind (Autor und Verleger), Rolf Bergmann, Hubert Bär, Michail Krausnick (VS Regio-Gruppe Rhein-Neckar)]

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