Warum gibt es kein Literaturförderungsgesetz?
26. Februar 2009 | Von WT | Kategorie: Buchmarkt regionalDas Branchenhearing »Buchmarkt«, das gestern im Frankfurter Literaturhaus stattfand, war von Seiten der Bundesregierung als Bestandsaufnahme gedacht. Es dominierte jedoch, wie das Börsenblatt resümiert, das Thema Urheberrecht im Zeitalter von Internet.
Das Stichwort Förderpolitik brachte der Heidelberger Wunderhorn-Verleger Manfred Metzner ins Gespräch. Er war ehrenamtlich für die Kurt Wolff Stiftung beim Hearing. Zum Schutz einer »Vielheit« von Verlagen seien Programme von Regierungsseite zur Unterstützung der kleinen Verlage in Deutschland sehr zu wünschen. Metzner richtete eine von ihm gern gestellte Frage an den Moderator des Tages, Peter Grafe, Referatsleiter »Kulturwirtschaft« beim Kulturstaatsminister: »Warum gibt es ein Filmförderungsgesetz, aber kein Literaturförderungsgesetz?« Darauf Grafe: »Diese Frage kann ich Ihnen nicht beantworten.« Darauf Metzner: »Eben!« [Quelle: http://www.boersenblatt.net/308965/]
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Liegt flach auf der Hand, wenn’s spontan auch nicht über die Lippen will. Die Filmindustrie in der BRD – beschränken wir uns bescheiden auf diese – liegt flach in toto, die Buchindustrie/Verlagswesen nicht. In der Filmindustrie wird nicht eine Vielheit von … gefördert, sondern ein Industriezweig. Das nun aber macht literarisch nun gar keinen Sinn, ausgenommen vielleicht als Regionalkrimi.
Die Frage ist die in etwa gleiche, weshalb es kein Nahrungsmittelförderungsgesetz gibt, um die Vielfalt der Emmaläden zu schützen. Antwort: Bei uns sind andere Dimensionen gefragt. Kleinbürgerromantik im Kulurbereich ist zu wenig, um förderungswürdig gezielt vielfältig an die Fleischtöpfe zu gelangen. So wird’s beim Wunschhoffen bleiben.