Streng geheim
admin | Posted 29/03/2007 | Biografien | Keine Kommentare »
Drei Historiker haben sich auf die Spuren des letzten k.u.k. Geheimdienstchefs Maximilian Ronge gemacht.
Maximilian Ronge bewies Ausdauer, zumindest wusste er, wo seine wahren Fähigkeiten lagen. Er klärte 1913 die Spionageaffäre Redel auf, wurde ein Jahr vor Ende des Ersten Weltkriegs Geheimdienstchef der k.u.k. Armee und war 1920 Mitglied einer Geheimgesellschaft zum Sturz der sozialdemokratischen Regierung in Wien.
Auch in der weiteren Karriere des umtriebigen Staatsdieners ging es ziemlich geheim zu. Nach seiner Pensionierung 1932 war er im Bundeskanzleramt mit Spionageangelegenheiten befasst, 1938 kam er ins KZ Dachau und wirkte nach dem Krieg an der Entnazifizierung und bis 1953 schließlich am Aufbau einer österreichischen Heresspionageorganisation mit.
Der Enkel Ronges, der Historiker Gerhard Jagschitz, hat sich mit zwei Co-Autoren an die Fersen seines Großvaters geheftet, Archive durchstöbert, Dokumente gesichtet, um ein genaues Bild nicht nur der Person Ronges, sondern auch seiner Zeit zu zeichnen.
Gerade das Umfeld, nämlich ein Netz von Agenten, machte den Chefspion so schlagkräftig. Das Buch zeigt, dass politische Macht sich nicht immer vor aller Augen abspielt.
Verena Moritz/Hannes Leidinger/Gerhard Jagschitz
Im Zentrum der Macht. Die vielen Gesichter des Geheimdienstchefs Maximilian Ronge