Franz-Werfel-Menschenrechtspreis für György Konrad
admin | Posted 17/04/2007 | Autoren | Keine Kommentare »Die Stiftung "Zentrum gegen Vertreibungen" würdigt den ungarischen Schriftsteller für seinen Einsatz um die Würde Verfolgter, Deportierter und Vertriebener.
Der Romancier und Essayist
György Konrad erhält am 17. Juni
in der Frankfurter Paulskirche den Franz-Werfel-Menschenrechtspreis der Stiftung
"Zentrum gegen Vertreibungen". Konrad wird für sein hervorragendes
Eintreten für die Würde und Rechte von Verfolgung, Deportation und Vertreibung
betroffenen Menschen gewürdigt, teilte das Zentrum in Wiesbaden mit. Der Preis
ist mit 10.000 Euro dotiert.
Die Stiftung "Zentrum gegen Vertreibungen" ist vom
Bund der Vertriebenen (BdV) gegründet worden. Ihr Einsatz für eine Dokumentations-
und Gedenkstätte über Vertreibungen in Berlin stößt in Polen und Tschechien auf
Proteste.
Der 1933 in Ostungarn geborene Konrad war als Sohn einer
jüdischen Familie während der Nazi-Zeit selbst Opfer von Verfolgung. Von 1978 bis
1988 durfte er als Dissident nicht publizieren.
Frühere Preisträger sind der bosnische Bischof Franjo Komarica (2005)
und Mihran Dabag, Leiter des Instituts für Diaspora- und Genozidforschung an
der Ruhr-Universität Bochum (2003). Der Preis ist nach dem Schriftsteller Franz
Werfel (1890-1945) benannt, der in seinem Roman "Die 40 Tage des Musa
Dagh" die Vertreibung der Armier aus der Türkei und den Genozid an den
Armeniern geschildert hat.