Poesie aus Guantanamo

admin | Posted 25/06/2007 | Belletristik | Keine Kommentare »

In den USA werden demnächst die Gedichte von 17 Häftlingen des US-Gefangenenlagers Guantanamo veröffentlicht. Wie der Verlag der Universität von Iowa mitteilte, handelt es sich um 22 Werke, die die Insassen in Styropor-Becher ritzten oder mit Zahnpasta schrieben.

Die Gedichte seien von Anwälten der Insassen gesammelt und ins Englische übersetzt worden. Nach der Freigabe durch das US-Verteidigungsministerium erscheinen sie im August unter dem Titel "Gedichte aus Guantanamo: Die Häftlinge sprechen".

Nach Angaben des Herausgebers haben die meisten der Häftlinge zuvor nie Gedichte geschrieben. "Sie versuchen, ihre Situation zu verstehen", sagte Marc Falkoff. Die Gedichte zeigten "Desillusionierung, manchmal Wut, viel Nostalgie und die Sehnsucht nach zu Hause".

Rund 800 mutmaßliche "feindliche Kämpfer" wurden seit den Anschlägen vom 11. September 2001 in Guantanamo auf Kuba inhaftiert. Derzeit halten die USA dort noch mehr als 380 Menschen in Käfigen fest – ohne sie als Kriegsgefangene anzuerkennen und ohne richterlichen Beschluss. Die Häftlinge bekommen keine ordentlichen Gerichtsverfahren und haben meist nicht einmal Kontakt zu Anwälten. Der Erlös aus dem Verkauf der Gedichtbände geht an das Zentrum für von der Verfassung garantierte Rechte, das sich für die Häftlinge einsetzt.

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Titel:
Fallen lassen

ISBN-13:
9783707600827

Autor:
Brigitte Schwaiger

Verlag:
Czernin

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