Kalt und sehr tot

admin | Posted 28/08/2007 | Krimis | Keine Kommentare »

Hat Simon Beckett vor zwei Jahren für Aufsehen mit seinem Thrillererstling um den Forensiker David Hunter gesorgt, so bestätigt er sein Talent mit dem Nachfolgeband “Kalte Asche”.

Schottland kann sehr kalt sein. Vor allem, wenn man sich auf den Äußeren Hebriden aufhält, jener rauhen Inselgruppe ganz im Nordosten Großbritanniens.
Dorthin wird der Londoner Forensiker David Hunter, der sich ohnehin gerade in Schottland aufhält, gerufen, um einen mysteriösen Todesfall zu untersuchen.

Sozusagen als Ein-Mann-CSI-Untersuchungsteam.
Runa ist eigentlich eine klimatisch recht unwirtliche, aber friedliche kleine arme Hebrideninsel.

Nur: Was hat es mit den verbrannten Knochen in einer einsam gelegenen Hütte auf sich? Wer ist der Opfer? Und wer aus der Inselgemeinschaft kann der Täter sein?
Kaum ist Hunter, den Simon Beckett vor zwei Jahren in seinem erfolgreichen und Aufsehen erregenden Debüt “Die Chemie des Todes”, 2006 auch in Deutschland ein beachtlicher Erfolg, einführte, auf der Insel und untersucht die grausigen Überreste einer Frauenleiche, wird Runa durch eine Sturmfront vom Festland abgeschnitten.

Und Hunter sieht sich plötzlich in eine ganze Kette von blutigen Anschlägen, Rätseln und Morden verwickelt und wird mit Personen konfrontiert, die mehr zu verschweigen scheinen denn ihm offenbaren wollen. Zum Beispiel der pensionierte Kommissar, der sich auf der Insel zur Ruhe gesetzt hat, oder das mysteriöse Paar aus Südafrika, das als Wohltäter der Insel auftritt und viele Vorhaben auf der Insel finanziert.
Simon Beckett, der in Sheffield lebt und viele Jahre als Zeitungsreporter tätig war, variiert das mittlerweile nicht mehr ganz so neue Thema des psychopathischen Serienkillers und das klassische englische Thema des geschlossenen Raums auf durchaus originelle Art und Weise.

Mit David Hunter hat er einen überzeugenden, sympathischen Charakter geschaffen.
Auch wenn die Dramaturgie dieses Kriminalromans vor allem im letzten Viertel allzu sehr gewohnten Bahnen zu folgen scheint, so ist Beckett handwerklich raffiniert genug, auf den letzten Seiten nicht nur eine, sondern gleich zwei überraschende Wendungen und Volten einzubauen. Wovon die zweite zudem noch ein “Cliffhanger”, eine spannende Überleitung zum nächsten Band ist.

(Nur schade, dass das Lektorat des Wunderlich Verlags diese Überraschung im geschwätzigen Klappentext gleich wieder zunichte macht.)


Zum Buch:

Simon Beckett: Kalte Asche. Thriller
Wunderlich Verlag

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