Stockhausen faselt Blödsinn
admin | Posted 27/09/2007 | Uncategorized | Keine Kommentare »
Hanno Rauterberg räumt auf mit herrschenden Missverständnissen über die Kunst.
"Einst galt sie als elitär und exklusiv, heute ist sie ein Massenphänomen. Die Umsatzraten, die Besucherzahlen, die Beliebtheitswerte sind hoch wie nie – das Glück ist in der Kunst und die Kunst im Glück. Nur scheint erstaunlicherweise kaum jemand das neue Glück genießen zu können."
Hanno Rauterberg, Kunst- und Architekturkritiker der "Zeit", will in seinem provokant betitelten Buch durch den Dschungel der Gegenwartskunst führen – nur vier Monate nach Erscheinen von Piroschka Dossis "Hype", das das gleiche Ziel verfolgte.
Rauterbergs Vorgehen ist strukturierter und etwas lesefreundlicher. Und mutiger. So räumt er in zehn Punkten mit den großen Irrtümern der Gegenwartskunst auf, unter anderem mit dem Diktum "Alles kann gute Kunst sein", wobei er die Einlassung des Komponisten Karl-Heinz Stockhausen, die Terroranschläge des 11. September 2001 seien "das größte Kunstwerk, das es überhaupt gibt für den ganzen Kosmos" ad absurdum führt – dort, wo sie hingehört.
Kunst sei nämlich nicht "hic et nunc, sondern rückt ab vom Unmittelbaren und begibt sich auf die Metaebene. Die Kunst
erzählt Geschichten, sie
ist nicht die Geschichte". Ein Muss für jeden Kunstinteressierten.
Hanno Rauterberg: Und das ist Kunst?!, S. Fischer, 340 Seiten, 16,90