“Ein grosses, geisterhebendes Schauspiel”

admin | Posted 03/11/2007 | Uncategorized | Keine Kommentare »

Vesuv (Bildmitte) und Neapel (links) am 26. 9. 2000, aufgenommen vom Satelliten Terra

Dieter Richter hat die Geschichte und die Geschichten des Vesuvs aufgeschrieben

 ”Das schönste Schauspiel, das Europa zu bieten hat” – Besucher der südlichen Hälfte Italiens wie Johann Wolfgang von Goethe oder der französische Diplomat Charles de Brosses waren im 18. Jahrhundert hingerissen von der majestätischen Wucht des nahe Neapel gelegenen Vesuvs.

Dieser Vulkan riss die weit gereisten Europäer zu emphatischen Reaktionen hin. Der vierzehnjährige Mozart berichtete seiner Schwester aus Neapel: “Cara sorella mia, heunt raucht der Vesuvius, poz bliz und ka nent aini”.

Selbst ein so notorisch zurückhaltender Autor wie Franz Grillparzer bekannte 1819 in für ihn geradezu exaltiertem Ton: “Habe Dank, Natur, daß es ein Land gibt, wo du heraus gehst aus deiner Werkeltags-Geschäftigkeit und dich erweisest als Götterbraut und Weltenkönigin, habe Dank!”

Und noch Mitte des 20. Jahrhunderts bekannte der französische Schriftsteller Roger Peyrefitte in
Vom Vesuv zum Ätna
schwärmerisch: “Italien ist das letzte Land auf Erden, in dem man noch das Glück zu leben genießt.” Um allerdings den kritischen Nachsatz hinterherzuschieben: “Das zeigen uns die Menschen, auch wenn sie selbst schon nicht mehr daran glauben.” 

Das zeigt uns aber auch die Landschaft, wie Dieter Richter mit seiner geo-kulturellen Monographie des 1944 letztmals aktiven Vesuvs demonstriert. Der Hochschullehrer aus Bremen ist ein ausgewiesener Kenner Neapels und seiner Umgebung. In den vergangenen Jahren gab er eine literarische Einladung nach Kampanien heraus, edierte August Kopischs Bericht über die Blaue Grotte auf Capri sowie Berichte von Reisenden und Briganten, veröffentlichte ein Buch über Pinocchio und eine prägnante informative Geschichte Neapels.

Der Vesuv, der “schönste aller Berge Kampaniens”, so schon der römische Historiker Florus, kann auf rund 27000 Jahre Geschichte zurückschauen.

An der so genannten Subduktionszone der Afrikanischen und der Eurasischen Kontinentalplatte entstand als Folge vulkanischer Aktivitäten der

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