Kaffee von gestern
admin | Posted 11/11/2007 | Belletristik | Keine Kommentare »
Ein Buchprojekt, das aus einem Dialog zwischen Reinhold Liebig und Uli
Borsch entstand. Zwei Cousins fanden sich wieder, nachdem das Buch
«Erinnerungen an Engelade» von Reinhold Liebig im Buchhandel erschien.
Beide wussten voneinander lediglich, dass es den anderen gibt, alles
Weitere blieb ihrer Fantasie überlassen. Doch dank der heutigen
Kommunikationsmittel war die Kontaktaufnahme ganz einfach: Uli Borsch
schrieb eine E-Mail an Reinhold Liebig. Es entstand ein Dialog zwischen
der Schweiz und Italien. Ein Gedankenaustausch, der sich auch um die
Frage drehte, warum man sich seit rund vier Jahrzehnten nicht mehr sah
und keinen Kontakt pflegte.
Eine berechtigte Frage? Doch die Antwort
darauf ist nicht ganz einfach, denn sie wirft weitere Fragen auf: Warum
verlieren sich verwandtschaftliche Bande in der heutigen Zeit einfach
im Nichts? Reinhold Liebig ahnte, dass die E-Mails, welche er während
der wenigen Monate von seinem Cousin erhielt, kleinen winzigen
Steinchen glichen, welche zusammengefügt ein Mosaik aus Erinnerungen,
Erwartungen, Verletzungen, Freuden und neuen Möglichkeiten ergaben. Es
entstand ganz langsam ein deutliches Bild verflossener Jahre. Sprach da
plötzlich die Vergangenheit? Unverkennbar an diesem Dialog ist, dass
man fast wehmütig feststellen muss, dass plötzlich ein Teil des eigenen
«Ich» vor der Tür steht. Ein Stück des Selbst, was man mal war, aber
das im Laufe der Jahre unbemerkt verloren ging. Das Buch «Kaffee von
gestern» regt zum Nachdenken über die eigene Vergangenheit und über die
Menschen an, die ein Stück zum Lebensweg gehörten, und fragt nach, ob
man die eine oder andere verwandtschaftliche Beziehung wieder beleben
sollte. Eben jenes andere kleine Stück vom eigenen Ich!
Das Buch:
Liebig, Reinhold / Borsch, Uli
Dialog: Kaffee von gestern
Liebig Verlag
ISBN: 978-3-9523124-7-6