Wenn Ilsebill nachsalzt …

admin | Posted 09/11/2007 | Preise und Events | Keine Kommentare »

Der "schönste erste Satz" stammt von Günter
Grass: "Ilsebill salzte nach". Der Anfang von Grass’ Roman "Der
Butt" hat die Wahl zum schönsten Romanbeginn der deutschen Literatur
gewonnen. In der Kategorie Kinder und Jugendliche machte Janosch das Rennen mit
seiner Erzählung "Lari Fari Mogelzahn", und bei den Schulklassen
siegte Paul Maars Klassiker "Neue Punkte für das Sams".

Die Stiftung Lesen und die Initiative Deutsche Sprache
hatten zum Wettbewerb “Der schönste erste Satz” aufgerufen, an dem sich mehr
als 17.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene beteiligten. Ihre Vorschläge samt
Begründung wurden von einer Jury geprüft, der Jutta Limbach, Elke Heidenreich,
Marietta Slomka, die Autoren Paul Maar und Thomas Brussig sowie der
Handballnationaltrainer Heiner Brand angehörten.

In der Kategorie Erwachsene folgten die Juroren dem
Vorschlag des Wieners Lukas Mayrhofer, der sich für Grass ausgesprochen hatte.
Auf Platz zwei kam Franz Kafkas Erzählung "Die Verwandlung":
"Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er
sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt." Der
dritte Preis ging an die Geschichte "Der Leseteufel" von Siegfried
Lenz: "Hamilkar Schaß, mein Großvater, ein Herrchen von, sagen wir mal, einundsiebzig
Jahren, hatte sich gerade das Lesen beigebracht, als die Sache losging."

Als schönster erster Satz der Einsendungen von Kindern und Jugendlichen
wurde Janoschs erster Satz gekürt: "In der Mottengasse elf, oben unter dem
Dach hinter dem siebten Balken in dem Haus, wo der alte
Eisenbahnsignalvorsteher Herr Gleisenagel wohnt, steht eine sehr geheimnisvolle
Kiste". Auf Platz zwei schaffte es der Anfangssatz aus Cornelia Funkes
"Tintenherz": "Es fiel Regen in jener Nacht, ein feiner,
wispernder Regen." Der dritte Platz wurde an Ildiko von Kürthys Anfang des
Romans "Blaue Wunder" vergeben: "Entweder mache ich mir Sorgen
oder was zu essen."

Paul Maar wurde Erster des Schülerwettbewerbs mit dem Satz:
"Es war Mitternacht, und Herr Taschenbier saß auf dem Dach von Frau Rotkohls
Haus." Den zweiten Platz in der Kategorie Schulklassen belegte der erste
Satz aus Wolfgang und Heike Hohlbeins "Krieg der Engel". Der dritte
Platz ging an den Anfang von Klaus Manns "Der Wendepunkt".

Ein Sonderpreis wurde an die schönste Einsendung aus dem Ausland vergeben.
Ihn gewann die Russin Marina Demenkowa mit ihrem Vorschlag "Der Hirbel ist
der Schlimmste von allen, sagten die Kinder im Heim" aus Peter Härtlings
"Hirbel". Natürlich darf man all diese Bücher auch zu Ende lesen. (APA/AP)

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