Wie reden viel und sagen wenig
admin | Posted 10/11/2007 | Philosophie und Religion | Keine Kommentare »
Wir
reden viel und sagen wenig, das dafür den ganzen Tag lang. Unser Blabla
ist automatisiert, unser Sprachschatz limitiert.
Wir
fragen “Wie geht’s?”, obwohl uns die Antwort gar nicht interessiert.
Wir antworten “Gut, danke der Nachfrage!”, obwohl uns zum Heulen ist.
Wir reden vom Kranksein, weil dabei garantiert jedem etwas einfällt,
und wir besprechen das aktuelle Wetter, weil uns sonst nix einfällt.
Unter uns sind die Wortspieler, die Witze-Erzähler und die
Sprichwort-Liebhaber, die Verbreiter von Lebensweisheiten, die Lateiner
und die Anglistiker. Und um uns sind Phrasen, Plattitüden und
Allgemeinplätze, wohin das Ohr auch hört.
Wir
reden viel und sagen wenig, das dafür den ganzen Tag lang. Unser Blabla
ist automatisiert, unser Sprachschatz limitiert. Die Gesetze des
Dialogs sind von Zeitüberbrückung, Höflichkeit und Krampf beherrscht.
Und all das findet sich im Buch Die sagenhafte Wortlawine wieder. Ohne
Moralismus, lieber augenzwinkernd und humorvoll. Ein amüsanter und
charmanter Streifzug durch unsere wild wuchernde Sprachlandschaft.
Michael Hufnagl, wurde 1970 in Wien geboren, ist
verheiratet und hat eine siebenjährige Tochter. Seit 1991 schreibt er
für den KURIER, wo er einst im Sport begann, Reportagen, Kommentare und
Kolumnen. Als Leiter des Ressorts “Leben” ist er von der Leidenschaft
motiviert, die Leserinnen und Leser mit journalistischen Betrachtungen
des Alltags zu amüsieren. Seine Suche nach den Aha-Erlebnissen ist
stets vom Stilmittel der Ironie und von der Lust an der Leichtigkeit
geprägt.