Charlie Brown hat keine Chance
admin | Posted 27/02/2008 | Autoren | Keine Kommentare »
Noch’n Lexikon? Ja, aber eins, das manchmal schmunzeln lässt.
Erstmensch Adam, Michael Jackson, Charlie Brown, Aral-See – auf den ersten Blick mögen diese Personen, Zeichentrickfiguren oder Naturereignisse nicht viel miteinander gemein zu haben. Haben sie aber doch: Denn laut Christian Gräff, Chef vom Dienst bei den Tagesthemen, zählen sie allesamt zu den Verlieren.
Weil: Adam hat’s mit der Unschuld versaut, woraufhin die Folgemenschen das Paradies nie kennenlernen durften und sich stattdessen ächzend durchs Leben plagen müssen. Michael Jackson, weil er seine Peinlichkeit in solch exorbitante Höhen geschraubt hat, dass er allemal als tragische Figur noch zu etwas gut ist. Charlie Brown, weil er in rein gar keiner Lebenssituation eine Chance hat und darüber hinaus auch noch täglich verspottet wird und der Aral-See, weil er aufgrund der russischen Liebe zum eigenen Land eben das bald sein wird: Land.
Alphabetisch geordnet ist Gräff den Misserfolgen berühmter und weniger berühmter Persönlichkeiten oder Dinge nachgegangen und hat ein Lexikon geschaffen, das nicht nur größtenteils amüsant ist, sondern geschichtsinteressierten Leser auch die ein oder andere erhellende Anekdote für die nächste Stehparty zur Hand gibt. Hat doch was, wenn man sagen kann: Ach, geh mir weg mit dem berühmten Aztekenherrscher Montezuma. Der war doch bloß ein Loser, hat trotz aller Möglichkeiten nicht verhindert, dass sein Volk den Spaniern in die Hände fiel. So eine Lusche.
Christian Gräff: Lexikon der Verlierer; Fackelträger, 254 Seiten, 16,95