Der Rapper Snoop Dog beschreibt sein Leben

admin | Posted 18/02/2008 | Autoren | Keine Kommentare »

Snoop Dog

"Love don’t live here no more" heißt der erste Teil einer geplanten Trilogie, in der der Rapper Snoop Dogg sein Leben beschreiben will.
"Unser Leben hätte schöner nicht sein können. So schlimm die Hood von außen erscheinen mochte – wenn man dazugehörte, war es perfekt. Selbst wenn alles aus dem Ruder lief, machten Niggaz eine Party draus."

Hood – das ist die Nachbarschaft, die Gegend, das Revier. Niggaz – das sind Afroamerikaner, Schwarze. Früher sagte man Neger. Aber das darf man nicht mehr. Snoop Dog aber darf das. Er ist schließlich selbst schwarz, und wer sich selbst beschimpfen will, der soll das ruhig tun.
Wie auch immer, die Sprache in "Love don’t live here no more" ist derb und schlicht, so wie man sie in einem autobiographischen Roman eines der weltweit erfolgreichsten Rapper erwarten darf. Der 36-Jährige, der früher als "Snoop Doggy Dog" firmierte, schlüpft in seinem Buchdebüt in die Rolle des heranwachsenden Ulysses Jeffries, der mit seiner Mutter, Tante und seinem kleinen Bruder Bing in North Beach bei Los Angeles aufwächst. Straße unsicher machen, Leute ärgern, der erste Joint, das erste Bier, der erste Sex. Eigentlich alles ganz normal – eine Jugend, wie sie viele erleben.
Doch dann kommt Crack, und aus der kriminellen Energie, die die Gegend ohnehin schon immer beherrscht hat, wird konkretes Verbrechen und Verfall. Auch Ulysses will seinen Teil vom schnellen Geld und steigt zum Drogendealer auf. Bis zum ganz tiefen Fall.

Schnell, hart und dabei doch poetisch beschreibt Snoop Dogg – mit Hilfe des Drehbuchautoes und Regisseurs David E. Talbert – eine eigentlich ganz normale Jugend auf der Schattenseite der Stadt der Engel. Das ist stark vergleichbar mit "Pimp", der großartigen Autobiographie des Ex-Zuhälters Iceberg Slim. Keine große Literatur, aber ein Stückchen aus dem echten Leben. Sehr gut lesbar, spannend und direkt – auch wenn dieses echte Leben gerne in Los Angeles bleiben kann.
Snoop Dogg, David E. Talbert: Love don’t live here no more, Schwarzkopf & Schwarzkopf, 172 Seiten, 14,90

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