Irrgast
admin | Posted 24/05/2008 | Belletristik | Keine Kommentare »
«Da erinnere ich mich, dass ich ihn hatte umbringen wollen. Und ich begreife, dass es dazu für immer zu spät ist.»
Die 35-jährige Elisabeth Vil beobachtet, wie ihr Freund vor ihrer Haustüre brutal ermordet wird … Mireille Zindels Debüt «Irrgast» ist allerdings kein Krimi, sondern ein sprachlich wie inhaltlich herausragender Roman über eine einsame Frau, über eine tragische Beziehung und den Weg zurück zu sich selbst.
«Irrgast» erzählt die Geschichte der 35-jährigen Eli, die nach der Ermordung ihres verhassten Freundes in eine Art Fieberwahn gerät, völlig isoliert lebt, jegliche sozialen Kontakte aufgibt und erst durch die Bekanntschaft mit der extrovertierten Nachbarin Anna allmählich wieder ins Leben findet. «Irrgast» entfaltet sich als intimes Kammerspiel, mit wenigen Schauplätzen und Figuren, die Geschichte ist dicht und knapp erzählt. Der jungen Autorin Mireille Zindel ist eine seltene, hervorragende Einheit aus Sprache und Geschichte gelungen, ein Roman voller unerwarteter Wendungen, ein Debüt, das seinesgleichen sucht. «Irrgast» lässt einen nicht mehr los und hallt lange nach.
Mireille Zindel (*1973), Germanistin / Romanistin, freie Texterin und Autorin. Lebt und arbeitet in Zürich. «Irrgast» ist ihre erste literarische Publikation. Trägerin des Literatur-Preises der Marianne und Curt Dienemann-Stiftung 2007. pd
Das Buch
Mireille Zindel Irrgast – Roman
Salis
Gebunden, 144 Seiten, 12.5 x 19 cm, CHF 29.80 /