“Ich erschrak, als ich auf die deutsche Nudistenkolonie stieß”
admin | Posted 11/07/2008 | Autoren | Keine Kommentare »
Die Amerikanerin Carol Kloeppel findet Deutschland ganz wunderbar.
Carol in Wonderland! Die Gattin des RTL-Anchormans Peter Kloeppel befiel ein Kulturschock, als sie Anfang der 1990er Jahre nach Deutschland übersiedelte. Warum sie mittlerweile dennoch eine gewisse Zuneigung für ihre neue Heimat empfindet, schildert sie in diesem so naiven wie unterhaltsamen Buch.
Unterhaltsam vor allem daher, weil die 45-Jährige allen Vorstellungen entspricht, die sich ein Europäer (muss noch nicht mal Deutscher sein), von einer Amerikanerin macht. Dass sie dazu auch noch aus dem hinterwäldlerischen Minnesota stammt, setzt der Sache die Krone auf.
“Ich erschrak, als ich auf die deutsche Nudistenkolonie stieß”, echauffiert sie sich beispielsweise über das deutsche Verhältnis zum eigenen Körper. Und zum Körper überhaupt, wenn sie über offen herumliegende Bildzeitungsbrüste in Fast-Food Restaurants schimpft. Wo doch immer so viele Kinder da sind. Nun, wenn die sich mehr auf Brüste denn auf Burger konzentrieren, werden sie wenigstens nicht so fett wie die US-Kids.
Natürlich darf auch das Raucherdissing nicht fehlen, aber da sind die Deutschen ja schon so weit wie die Amerikaner, wo, wie sie sagt, das Rauchen selbst in der Öffentlichkeit “verpönt” sei. Aber sie sieht auch die guten Seiten: Würste und Karneval findet sie toll. Und das Recyclen von Müll. Konservativ bis zur Verklemmung liest sich dieser Erfahrungsbericht. Nun, wer Lust am Schmerz hat, der liegt hier richtig.
Carol
Kloeppel:
Dear
Germany,
Lübbe,
252
Seiten,
16,95