Christopher Clark bei den Berliner Lektionen 08|09
admin | Posted 27/10/2008 | Preise und Events | Keine Kommentare »
Die Vortrags- und Gesprächsreihe "Berliner Lektionen" stellt in der
neuen Saison 08|09 Persönlichkeiten vor, die in sieben Sonntagsmatineen
über ihr Leben und Wirken sprechen.
Die "Berliner Lektionen" sind eine Veranstaltungsreihe der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und der Berliner Festspiele.
1987 wurde diese Reihe aus Anlass der 750-Jahr-Feier der Stadt Berlin gemeinsam mit dem Medienhaus Bertelsmann initiiert.
In mehr als 100 Sonntags-Matineen haben seither Persönlichkeiten der Zeitgeschichte – darunter Philosophen, Künstler, Wissenschaftler und Politiker – Lehrstunden über ihre Erfahrungen in einer sich verändernden Welt erteilt.
Die Reden und Dialoge im Renaissance-Theater sind spannende, oft brillante Reflexionen, die diese Reihe zu einer Chronik des politischen und kulturellen Wandels gemacht haben.
Sie bilden ein Gegengewicht zur "Talk-Show-Mentalität" unserer Zeit, indem sie Raum lassen für die ausführliche Darlegung von Visionen, die nachdenkliche Erörterung umstrittener Themen oder die Vorstellung eines Lebenswerks.
Mit den Berliner Lektionen wurde ein Forum öffentlichen Nachdenkens geschaffen, das aus dem Kulturleben der Stadt Berlin nicht mehr wegzudenken ist.
Die Berliner Lektionen 2008/2009 stellen folgende Persönlichkeiten der Zeitgeschichte vor:
Christopher Clark, Historiker, am So 26.10.2008
Volker Schlöndorff, Regisseur, am So 09.11.2008
Helmut Lachenmann / Peter Ruzicka, Komponisten, am So 2.11.2008
Seyran Ates, Anwältin, am So 14.12.2008
Claude Lanzmann, Regisseur, am So 18.01.2009
Karl Kardinal Lehmann, Kardinal, am So 25.01.2009
Rem Koolhaas, Architekt, am So 01.02.2009
Sämtliche Veranstaltungen finden jeweils um 11:30 Uhr im Berliner Renaissance – Theater statt.
Hier gibt es nähere Informationen sowie Eintrittskarten.
Näher eingegangen sei hier auf die erste Veranstaltung:
Der Historiker Christopher Clark analysiert die Geschichte Preußens – er sieht den preußischen Staat nicht als Vorläufer der nationalsozialistischen Diktatur und setzt damit die Diskussion über das preußische Erbe wieder in Gang.
Der in Cambridge lehrende australische Wissenschaftler unterrichtet Neuere Europäische Geschichte.
Mit der deutschen Geschichte setzt sich Clark seit Mitte der achtziger Jahre auseinander.
Nach dem 2007 publizierten Band "Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600-1947" (DVA), wofür er den angesehenen Wolfson-Preis erhalten hat, veröffentlicht der Wissenschaftler nun das Porträt des letzten deutschen Kaisers und stellt Fragen nach der bisherigen medialen Wahrnehmung des Herrschers.
"Wilhelm II." von Christopher Clark ist am 4. Oktober 2008 schienen. Am 26. Oktober 2008 eröffnet Christopher Clark die diesjährigen "Berliner Lektionen" mit "Ansporn, Fälschung, Nostalgie. Preußenbilder im Wandel" (in deutscher Sprache).
Christopher Clark
Christopher Clark folgt in seinem Buch "Wilhelm II." der Karriere des letzten deutschen Kaisers: die schwierige Jugend bei Hof, die Etablierung seiner Macht sowie seine politischen Auseinandersetzungen und Ziele.
Mit dem Ersten Weltkrieg endet auch die Herrschaft Wilhelms II. Der Kaiser dankt ab und muss den Rest seines Lebens im Exil verbringen.
Clarks sorgfältig recherchiertes Buch bietet eine neue, zuweilen provokante Interpretation des Monarchen und seiner dreißig Jahre währenden Regentschaft.
Hätte Deutschland einen anderen Weg eingeschlagen, wenn ein anderer Herrscher als Wilhelm II. das Land ins 20. Jahrhundert geführt hätte? Inwieweit prägte seine Persönlichkeit die deutschen Geschicke?
Christopher Clark nimmt zunächst Wilhelms Kindheit und Jugend in den Blick. Vater und Großvater, und damit zwei politische Lager – das progressive und das reaktionäre – stritten um die Erziehung des Prinzen.
1888 folgte Wilhelm seinem Vater auf den Thron. Clark untersucht Wilhelms außen- wie innenpolitisches Wirken und betrachtet schließlich auch dessen Rolle im Sommer 1914.
Nach dem verlorenen Krieg und seiner Abdankung wurde Wilhelm II. zum Objekt des Hasses.
Und noch heute ist sein Image weitgehend negativ. Clarks Ziel ist es nicht, Wilhelm II. zu rehabilitieren.
Und doch fragt er zu Recht, ob die Geschichtsschreibung nicht zu einer Dämonisierung des letzten deutschen Kaisers beigetragen hat.
Wilhelm II: Die Herrschaft des letzten deutschen Kaisers
von Christopher Clark
übersetzt von Norbert Juraschitz und Thomas Pfeiffer
Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: Dva (Oktober 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3421043582
ISBN-13: 978-3421043580
Außerdem möchten wir die Zusammenfassung der interessantesten Beiträge zu den Berliner Lektionen seit 2000 vorstellen:
Seit zwanzig Jahren sind sie festes Datum im intellektuellen Kalender der Stadt: Die "Berliner Lektionen" von internationalen Schriftstellern, Philosophen, Künstlern und Wissenschaftlern. Ihre Reden und Gespräche sind brillante Reflexionen über die Geschichte, die Politik, die Gegenwart.
Ihre Visionen sind Plädoyer für die Kraft des Gedankens, für die Bedeutung individueller Lebenserfahrung.
Einige dieser Reden bleiben gültig – auch Jahre später.
Eine Sammlung der bemerkenswertesten Lektionen seit 2000 zum Jubiläum mit Worten von Madeleine Albright und Manfred Lahnstein, Michael Ballhaus und Tom Tykwer, Harry Belafonte, Hebe de Bonafini, Gerhard Casper, Herbert Grönemeyer, Imre Kertész, Henning Mankell, Edward W. Said, Amartya K. Sen, Wolf Singer, István Szábo.
Eine Chronik des politischen und kulturellen Wandels zum Nachlesen, Neulesen, Vorlesen.
Mit einem Essay von Harald Martenstein.
Hier finden Sie eine Leseprobe.
Berliner Lektionen
Eine politisch-kulturelle Chronik der Gegenwart
Herausgegeben von Manfred Lahnstein und Joachim Sartorius
für die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius
und die Berliner Festspiele
Broschiert: 240 Seiten
Verlag: Transit Buchverlag; Auflage: 1
ISBN-10: 3887472268
ISBN-13: 978-3887472269