Literaturpreis Ruhr 2008

admin | Posted 21/11/2008 | Autoren | Keine Kommentare »

Werner Streletz

Zum 23. Mal verleihen in diesem Jahr der Regionalverband Ruhr (RVR) und
das Literaturbüro Ruhr den Literaturpreis Ruhr. Ausgezeichnet wird der
Bochumer Journalist und Autor Werner Streletz für sein Gesamtwerk und
seinen aktuellen Roman "Kiosk kaputt: Geschichte eines Irrtums".

Die beiden Förderpreise gehen an Mario Jewanski aus Herne und Sascha
Reh aus Essen, für ihre satirischen Kurzgeschichten zum Thema
"Familienspiele".

Der Literaturpreis wird jährlich vom RVR vergeben und vom Literaturbüro Ruhr organisatorisch und konzeptionell betreut.

Die sechsköpfige Jury hatte 44 Vorschläge für den Hauptpreis und 117 Bewerbungen für die Förderpreise erhalten. Der Hauptpreis ist mit 10.000 Euro dotiert, die Förderpreise mit jeweils 2.550 Euro.

Zur Preisverleihung laden der RVR und das Literaturbüro heute, am 21. November, nach Dinslaken-Lohberg ein.

Werner Streletz erzählt in seinem Roman "Kiosk kaputt" vom Dienstreisenden und Heimkehrer Wolf Hasso, der für seine Firma einen Billigstandort im Ruhrgebiet sucht und dabei auf die Umgebung und seine Kumpane von damals trifft.

Thema des Romans ist der Konflikt zwischen der alten Welt der Kolonien, der Kioske, der vertrauten Heimat und der neuen Welt des Aufsteigers, der sich allerdings von der Wärme des Ruhrpotts noch nicht völlig losgelöst hat, sich ihr nicht ganz entziehen kann.

Wolf Hassos Rückkehr in seine alte Heimat Ruhrgebiet ist von Unsicherheit geprägt. Der in Erinnerungen Schwelgende stürzt schon bald in arge Verwirrung. Die Nostalgie des Heimkehrers löst sich binnen kurzem in Luft auf.   

Wolf Hasso hat die Karriereleiter erklommen, ohne dies je als selbstverständlich hinzunehmen. Sein neues Standesbewusstsein ist leicht zu erschüttern.

Deshalb muss er sich immer wieder seiner selbst vergewissern: seiner Karriere und seines Erfolgs.

Der Roman befasst sich mit den Aggressionen, die zwischen den alteingesessenen Ruhrpottlern und dem arrivierten Yuppie entstehen, weil Hinterlist vermutet wird, wo eigentlich guter Wille das Handeln bestimmt. Es kommt zu einer Reihe fataler Fehlinterpretationen in dieser Geschichte an deren Ende der Sieg des Aufsteigers über den Proleten steht, ein sehr wackeliger Sieg allerdings…



Werner Streletz
wurde 1949 in Bottrop geboren; Er ist Mitglied des PEN-Club und der Kogge; seine literarischen Arbeitsgebiete sind Lyrik, Prosa,Theater, Hörspiel und Film; das Ruhrgebiet bildet den Hintergrund der meisten seiner Geschichten; er arbeitet auch als Kulturjournalist.

Kiosk kaputt: Geschichte eines Irrtums
von Werner Streletz



Der Förderpreis an Sascha Reh:

In Sascha Rehs Erzählung "Das System Schablonski" wird eine Science Fiction-Familie Opfer einer "Task Force zur Optimierung familiärer Systeme".

"Mein erster Roman steht kurz vor der Veröffentlichung", sagt Sascha Reh dazu "ich muss nur noch einen Verlag finden."

Er hat sich zum zweiten Mal den Förderpreis Ruhr erschrieben. Ein Roman soll bald erscheinen.

Sascha Reh, der Geschichte, Philosophie und Germanistik in Bochum und Wien studiert hat, arbeitet seit sieben Jahren als Familienberater.


Der Förderpreis an Mario Jewanski:

Sein Text "Verschiedene Verschiedene" erzählt vom Trauerredner Griebe, der wegen des Todes der Oma die Familie Zurek aufsucht und mehr über das Leben der Familie erfährt, als ihm lieb ist.

Mario Jewanski kommt aus Herne und lebt dort heute wieder. Mit 17 begann er zu schreiben.

Eine Krankheit machte eine völlige Neuorientierung nötig. Auch Jewanskis Gegenwart ist geprägt von Mehrgleisigkeit. Er arbeitet an literarischen und audio-visuellen Projekten, aber auch als Trauerredner.

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