Die literarische Fernsehwoche vom 15. bis 21. Dezember
admin | Posted 15/12/2008 | Autoren | Keine Kommentare »
Interessantes, Relevantes – die wöchentlichen Seite 4-Literaturtipps fürs TV.
15. Dezember, 12:00 Uhr, HR:
Wege zur Literatur Folge 4/4, "Die Welt der Zeichen" Naturzeichen, Kulturzeichen, gestisch-mimisches Sprechen, politisches Symbol und politische Parole. Diese Zeichen können oder müssen erschlossen werden, ihnen wird ein Sinn zugemessen, sie tragen eine Bedeutung. Diese formale Betrachtung macht sie allerdings nicht unterschiedslos. Die Sendung gliedert sich in vier Komplexe, in denen die Zeichenhaftigkeit unserer Lebenswelt aus verschiedensten Perspektiven dargestellt und in Ansätzen auch analysiert wird: "Leben und Tod", "Abstrahierung und Dechiffrierung", "Selbstdarstellung" sowie "Schein und Wirklichkeit".
15. Dezember, 14:00 Uhr, 3sat:
Das Gespenst von Canterville, Gruselkomödie, USA 1944, Regie: Jules Dassin , Darsteller: Charles Laughton, Robert Young, Margaret O’Brien. Sir Simon de Canterville ist seit Jahrhunderten dazu verdammt, im Schloss seiner Familie zu spuken, weil er zu seinen Lebzeiten ein Hasenfuß war. Als amerikanische Soldaten in das Spukschloss einquartiert werden, versucht einer von ihnen, Sir Simon von seinem anstrengenden Geisterdasein zu erlösen. Sein cholerischer Papa verfluchte den feigen Simon, der vor einem Lanzenduell kniff, als Geist so lange durch die Hallen von Schloss Canterville zu irren, bis ein Blutsverwandter unerschrocken eine tapfere Tat für ihn vollbringt. Seitdem hat sich Sir Simon vergeblich bemüht, einen mutigen Blutsverwandten zu finden. Schließlich statten ihm die kleine Jessica de Canterville und Cuffy Williams, einer der Amerikaner, einen Besuch ab. Sir Simon schüttet Jessica sein Herz aus. Wenn sich doch endlich jemand fände, der ihm zu seiner heiß ersehnten Grabesruhe verhelfen könnte. Jessica tut das arme Gespenst leid. Da stellt sich heraus, dass Cuffy von einem Canterville abstammt, der vor einigen 100 Jahren nach Amerika auswanderte. Charles Laughton spielt das furchtsame Gespenst in dieser haarsträubenden Komödie, die 1944 nach Motiven der bekannten Erzählung von
Oscar Wilde aus dem Jahre 1887 entstand.
15. Dezember, 22:30 Uhr, ORF2:
Kulturmontag mit les.art
Weltuntergangsstimmung – Christoph Ransmayr über den Boom apokalyptischer Literatur / Der deutsche Satiriker Heinz Strunk mit seinem furiosen zweiten Roman "Die Zunge Europas" / Sigrid Löffler über die Aufgabe von Literaturkritik.
15. Dezember, 22:50 Uhr, MDR:
Der Tod in Venedig (Italien 1971), Regie: Luchino Visconti, Darsteller: Dirk Bogarde, Björn Andresen und Silvana Mangano. Im Mittelpunkt dieses opulent gefilmten Dramas steht Gustav von Aschenbach. Der Musiker und Avantgardekomponist sucht in Venedig nach ein wenig Ruhe von künstlerischem und privatem Stress. Schon bald offenbart er seine Eigenheiten, indem er sich mit einem Gondoliere anlegt. Von Aschenbachs Gereiztheit ist darauf zurück zu führen, dass es um seine Gesundheit nicht zum besten bestellt ist. Kurz darauf erleidet er eine Herzattacke. Überhaupt scheint der Tod ihn magisch anzuziehen: Wohin er auch blickt, überall sieht er siechende und todkranke Menschen. Und dann ergreift eine andere Obsession Besitz von dem Mann, der sein Leben lang nach Schönheit in der Musik gesucht hat: Er begegnet dem "blonden Jüngling" Tadzio, der ihm mit seiner Mutter immer wieder über den Weg läuft. Wie gebannt von der Schönheit und Reinheit des Jungen, lässt Aschenbach ihn von nun an nicht mehr aus den Augen.
Den Film Tod in Venedig drehte der italienische Starregisseur Luchino Visconti 1971 nach der gleichnamigen Novelle "Der Tod in Venedig" von
Thomas Mann aus dem Jahre 1912. Und auch heute noch überzeugt vor allem die überragende Darbietung von Dirk Bogarde in der Rolle des Aschenbach.
16. Dezember, 15:40 Uhr, 3sat:
Der brave Soldat Schwejk (Deutschland 1960) Regie: Axel von Ambesser, Darsteller: Heinz Rühmann, Ernst Stankovski, Ursula von Borsodi und Senta Berger. Prag, im Sommer 1914. In seinem Stammlokal "Zum Kelch" kommentiert Hundefänger Josef Schwejk das schicksalhafte Attentat auf den österreichischen Thronfolger in Sarajevo sachverständig: der erschossene Erzherzog Ferdinand werde sich nicht durch jeden beliebigen Trottel ersetzen lassen. Ein ziviler Staatspolizist verhaftet ihn daraufhin wegen Majestätsbeleidigung; im Polizeipräsidium muss er sich sogar auf seinen Geisteszustand untersuchen lassen. Der Befund: Schwejk sei ein notorischer Idiot. In Wirklichkeit ist der verschmitzte Hundefänger nicht ansatzweise so dumm, wie er tut. Das kann er schließlich als Offiziersbursche beweisen… Unter Ambessers konventioneller Regie entstand eine Verfilmung der harmlosen Sorte. Allzweck-Pfiffikus Rühmann spielt den Schwejk immerhin liebenswert und verschmitzt augenzwinkernd, vornehmlich mit leisen Mitteln (Lex. d. Internat. Films). Der Film basiert auf
Jaroslav Ha