Literaturnobelpreisträger Harold Pinter gestorben

admin | Posted 29/12/2008 | Autoren | Keine Kommentare »

Harold Pinter

Harold Pinter, geboren am 10. Oktober 1930 in London, ist am 24.
Dezember 2008 an Kehlkopfkrebs gestorben. Er war ein englischer
Theaterautor, Regisseur und Träger des Literaturnobelpreises 2005.
Pinter schrieb für Theater, Hörfunk, Fernsehen und Kino.

Viele seiner frühen Werke, durch die er bekannt wurde, werden zum Absurden Theater gezählt. Bekannt wurde er aber auch durch sein politisches Engagement.

Er war nach seiner Ausbildung an der Royal Academy of Dramatic Art bis 1957 Schauspieler an diversen Provinzbühnen.

Die Uraufführung seines ersten abendfüllenden Stücks "Die Geburtstagsfeier" stieß 1958 bei der englischen Kritik auf Unverständnis; 1960 etablierte ihn schließlich "Der Hausmeister" als einen der meistgespielten und einflussreichsten britischen Dramatiker.

Neben Stücken hat er Drehbücher (u.a. für Regisseure wie Joseph Losey, Elia Kazan, Robert Altman, Volker Schlöndorff und Paul Schrader), Hör- und Fernsehspiele sowie den Roman "Die Zwerge" geschrieben, Regie geführt und als Schauspieler in Film und Theater gearbeitet.

In den 80er Jahren begann außerdem sein anhaltendes politisches Engagement gegen Menschenrechtsverletzungen.

Pinter, der mit seiner Frau in London lebte, wurde für sein Werk vielfach ausgezeichnet, darunter mit dem Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur (1973), dem Laurence Olivier Award (1996) und dem wichtigsten Literaturpreis Englands, dem David-Cohen-Preis (1995), dem Nobelpreis für Literatur (2005) sowie dem Premio Europa per il Teatro (2006).

Mit
Harold Pinter
starb einer der wichtigsten Dramatiker des 20. Jahrhunderts.

Er galt als der "zornige alte Mann" des britischen Theaters.

Nicht nur als Schriftsteller engagierte sich der aus kleinen Verhältnissen im Londoner East End stammende Sohn eines jüdischen Schneiders gegen Unrecht und Unterdrückung.

Vehement attackierte Pinter auch immer wieder die Irak-Politik von US-Präsident George W. Bush und des britischen Premiers Tony Blair.

Zahlreiche Theaterstücke hatte der bekennende Sozialist seit 1957 geschrieben, darunter Welterfolge wie den "Hausmeister" (1960), "Betrogen" (1978) und "Moonlight" (1993).

Die meisten seiner Stücke möge er noch immer, hat Pinter einmal bekannt, wenngleich er in seinem Leben nichts Perfektes geschrieben habe.

Hier können Sie einen Eindruck über das Werk Pinters bekommen:

Die Geburtstagsfeier / Der Hausmeister / Die Heimkehr / Betrogen / Celebration: Theaterstücke von Harold Pinter

"Der Ursprung meiner Stücke? Ich will so präzise wie möglich antworten. Ich ging in ein Zimmer, sah einen Menschen, der stand und einen anderen, der saß, und ein paar Wochen später schrieb ich "Das Zimmer".

Ich ging in ein anderes Zimmer, sah zwei Menschen dasitzen, und ein paar Jahre später schrieb ich "Die Geburtstagsfeier". Ich blickte durch eine Tür in ein drittes Zimmer, sah zwei Menschen dastehen und schrieb "Der Hausmeister" …

Ich bin überzeugt, was in meinen Stücken geschieht, könnte überall, zu jeder Zeit, an jedem Ort geschehen, auch wenn die Ereignisse zunächst fremd erscheinen." Harold Pinter

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