Alle, alle lieben Dich

admin | Posted 16/01/2009 | Belletristik | Keine Kommentare »

Stewart ONan

Das neue Werk von Stewart O’Nan "Alle, alles lieben Dich" ist ein hochliterarischer Thriller – unaufdringlich anrührend und von nachgerade beklemmender Präzision. Im Januar und Februar ist er in Deutschland und in Österreich auf Lesereise und so in vielen Städten live zu erleben.

Es Kims letzter Sommer vor dem College, der beste Sommer seit der achten Klasse.

Sie badet im Fluss, steigt in ihren alten Chevy und macht sich auf den Weg zum Schnellrestaurant, wo sie arbeitet.

Dann verliert sich ihre Spur.

Familie, Freunde, Polizei – plötzlich sind alle betroffen.

Kims Verschwinden rührt an den Grundfesten der mittelständischen Ordnung. Aus Menschen, die sie kannten, werden solche, die sie bloß zu kennen glaubten.

Sie werden sich selbst und einander verdächtig.

Und halten nach Kräften an dem fest, was ihnen zu entgleiten droht: Kim oder die Erinnerung an sie, die kleinstädtische Ruhe – und die eigenen Geheimnisse.

Mit feinem Gespür für die abgründigen Schattierungen des Alltäglichen zeichnet Stewart O’Nan das Psychogramm einer Kleinstadt im Ausnahmezustand.

Stewart O’Nans Kunst besteht darin, keine der Personen bloßzustellen, während er ihr Leiden zeigt.

Ein Kammerspiel der Gefühle. Jeder hat seine Art, mit der Situation umzugehen und mit dem immer wahrscheinlicher werdenden Gedanken, dass Kim tot ist.

Ihre Mutter spürt, wie sie als öffentlich Trauernde zu einer Art Politikerin wird, Aktivismus ist ihr Weg, dem Verlust zu begegnen.

Präzise zeigt O’Nan die unterschiedlichen Bewältigungsstrategien und Gefühlswelten.

Mit der Schwester sind wir in der High School, in Kims Vater begegnen wir dem Mittelstand, ehrgeizig, gutwillig, aufrichtig. Der Ausnahmezustand im Alltag einer amerikanischen Kleinstadt.

Alle, alle lieben dich ist das beklemmende Protokoll einer unlösbaren Situation.

Wochen, Monate vergehen, ein Jahr, zwei Jahre.

Keine Fährte führt zu dem verschwundenen Mädchen.

Die aktive Trauerzeit ist längst vorbei, die Eltern haben sich wieder eingerichtet in ihrem alten, und doch für immer veränderten Leben, und die Schwester Lindsay hat gerade den Schritt gemacht, vor dem Kim damals stand.

In dem College in der Großstadt kann sie endlich in eine wohltuende Anonymität eintauchen, die ihren Eltern verwehrt bleibt.

Da bringt ein Anruf des Sheriffs die mühsam errichtete Fassade der Familie ins Wanken.



Stewart O’Nan
wurde 1961 in Pittsburgh geboren und wuchs in Boston auf.

Er arbeitete als Flugzeugingenieur und studierte in Cornwell Literaturwissenschaft. Heute lebt er mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Conneticut.

Für sein Esrtlingsroman "Engel im Schnee" erhielt er 1993 den William-Faulkner-Preis.

Der Übersetzer
Thomas Gunkel
, geb 1956 in Treysa, Erzieher, studierte Germanistik und Geographie und ist als Übersetzer tätig von u.a. Dermot Bolger, Jon Krakauer, Stewart O’Nan, William Trevor.

Quelle: Rowohlt

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