Die literarische Fernsehwoche vom 26. Januar bis 1. Februar
admin | Posted 26/01/2009 | Autoren | Keine Kommentare »
Interessantes, Relevantes – die wöchentlichen Seite 4-Literaturtipps fürs TV.
Montag, 26. Januar, 20:15 Uhr, tele5:
Das Domino-Komplott USA/GB 1976, Regie: Stanley Kramer, Darsteller: Gene Hackman, Candice Bergen, Richard Widmark, Mickey Rooney, Edward Albert, Eli Wallach Der Vietnamveteran Roy Tucker wurde unschuldig wegen Mordes verurteilt und hat noch 15 Jahre abzusitzen. Eines Tages taucht der mysteriöse Tagge im Gefängnis auf und schlägt ihm einen Handel vor: Tucker soll für eine geheimnisvolle Organisation einen Auftrag erledigen und erhält im Gegenzug seine Freiheit wieder. Tucker gibt sich kooperativ, doch als sich herausstellt, dass er einen Spitzenpolitiker ermorden soll, lehnt er empört ab. Auf schmerzliche Weise wird Tucker nun bewusst, dass die Organisation am längeren Hebel sitzt. Das Domino-Komplott ist ein Kriminalroman, ein Thriller von
Adam Kennedy, der dann auch das Drehbuch zu diesem Film lieferte.
Montag, 26. Januar, 22:55 Uhr, MDR:
Das Beil von Wandsbek DDR 1951, Regie: Falk Harnack, Darsteller: Willy A. Kleinau, Ursula Meißner, Maly Delschaft, Käthe Braun, Gisela May, Gefion Helmke, Fritz Wisten, Erwin Geschonneck, Claus Holm, Arthur Schröder . Schlachtermeister Teetjen kämpf mit übermächtiger Konkurenz in seiner direkten Nachbarschaft. Aus der finanziellen Not heraus nimmt er das unmoralische aber lukrative Angebot eines SS-Offiziers an, mehrere verurteilte Kommunisten hinzurichten. Mit ungeahnten und tragischen Konsequenzen.
Falk Harnack gab mit diesem Film sein Regiedebüt ab. Er verfilmte den gleichnamigen Roman von
Arnold Zweig, der 1943 erstmals in hebräisch erschienen war. Arnold Zweig hatte das Buch im Exil in Haifa, Palästina, geschrieben. Er verarbeitete darin eine tatsächliche Begebenheit in Hamburg-Altona. Zweig entwickelte diese Fabel zu einem Schlüsselroman über das Hamburg der 30er-Jahre. “Das Beil von Wandsbek” wird so zur Parabel für das Schicksal des deutschen Kleinbürgers, der sich mit Hilfe des Nationalsozialismus retten will und dabei zugrunde geht.
Dienstag, 27. Januar, 23:50 Uhr, MDR:
Die erste Reihe DDR 1987, Regie. peter Vogel, Darsteller: Jürgen Haase, Ulrich Mühe, Walter Plathe, Johanna Schall, Dietmar Terne. In Deutschland hat Hitler mit seiner NSDAP die Macht übernommen. Es formiert sich Widerstand unter jungen Intellektuellen und Arbeitern, KP-Mitgliedern und Sympathisanten.
Mit heimlichen Plakataktionen, Flugblättern und Versammlungen wollen sie die Augen anderer dafür öffnen, was in Deutschland tatsächlich passiert, rufen zum Widerstand auf. Doch die Gestapo hat ihre Augen und Ohren überall, und so es ist eine Frage der Zeit, wann die ersten der Gruppe um den Kommunisten Rudolf Schwarz verhaftet und zum Tode verurteilt werden. Rudolf Schwarz, Leiter einer Jugendgruppe im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg und Redakteur, wird im Februar 1934 erschossen, er ist 30 Jahre alt.
Seine Mitstreiterin, die aus Stuttgart kommende Studentin und junge Mutter Lilo Herrmann wird 1938, 31 Jahre alt, im KZ Plötzensee hingerichtet, ebenso wie Heinz Kapelle, 28 Jahre alt. Willi Gall flieht nach Prag. Er versucht, ein internationales Widerstandsnetz aufzubauen. Wieder in Deutschland, wird er 1939 verhaftet und 1941 in Plötzensee hingerichtet. Für die Liebe ist es eine schlechte Zeit, das müssen auch Anna und ihr Artur erfahren – ständig auf der Flucht und in Angst, entdeckt zu werden. Der Film entstand nach Motiven des gleichnamigen Porträt-Buches von
Stephan Hermlin.
Dienstag, 27. / Mittwoch, 28. Januar, 00:00 Uhr, SWR:
Der neunte Tag BRD/L 2003, Regie: Volker Schlöndorff, Darsteller: Ulrich Matthes, August Diehl, Hilmar Thate, Bibiana Beglau. Dem im KZ Dachau, im sogenannten Pfarrerblock, inhaftierte Priester Henri Kremer wird überraschend 9 Tage Urlaub gewährt. Sollte er jedoch nicht zurückkehren, werden seine Mithäftlinge exekutiert. Daheim in Luxemburg wird er von den Nazis bedrängt, den Widerstand des luxemburgischen Bischofs gegen Hitler zu brechen. Den Intrigen von allen Seiten und die Erinnerung an das Lagerleben zum Trotz kehrt Kremer zurück ins KZ, um das Leben seiner Mitgefangenen zu retten. Grundlage ist die autobiographische Erzählung “Pfarrerblock 25487″ von
Jean Bernard über seinen Aufenthalt als Häftling im Pfarrerblock des KZ Dachau.
Mittwoch, 28. Januar, 00:20 Uhr, ARD:
Exodus USA 1960, Regie: Otto Preminger, Darsteller: Paul Newman, Eva Marie Saint, Ralph Richardson, Peter Lawford, Lee J. Cobb, Sal Mineo, John Derek, Hugh Griffith. Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs: Zypern wird von den Briten als Internierungslager benutzt. 30.000 Juden warten hier darauf, endlich nach Palästina einreisen zu dürfen. Krankenschwester Kitty (Eva Marie Saint) ist geschockt von den Zuständen dort und versucht, den Juden zu helfen… Unter der Führung von Ari Ben Kanaan (Paul Bnewman) können ein paar Hundert Gefangene fliehen. Sie verschanzen sich auf dem Schiff “Exodus” und erzwingen die Auslauferlaubnis mit einem Hungerstreik. Als die Gruppe schließlich in Haifa ankommt, werden sie erneut in Querelen involviert. Die Gründung des Staates Israel ist alles andere als unproblematisch. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von
Leon Uris aus dem Jahre 1958.
Mittwoch, 28. Januar, 11:30 Uhr, 3sat:
Der geheime Garten USA 1949, Regie: Fred M. Wilcox, Darsteller: Margaret O’Brien, Herbert Marshall, Dean Stockwell, Gladys Cooper, Elsa Lanchester, Brian Roper, Reginald Owen. Mary Lennox hat ihre Eltern verloren und lebt nun bei ihrem Onkel Archibald in England. Mary findet sich schnell zurecht und liebt ihr Zofe Martha über alles – nur nachts hört sie oft schmerzvolle Schreie im Haus, die ihr keiner erklären will… Marthas Bruder zeigt Mary später einen geheimen Garten im Park, der offenbar seit vielen Jahren nicht mehr betreten wurde. Mary steckt nun voller Abenteuerlust und will wissen, wer im Haus immer so schreit. Eines Nachts macht sie sich auf die Suche und findet schließlich ihren Cousin Colin, der durch eine Krankheit ans Bett gefesselt ist. Mary freundet sich mit ihm an und erzählt ihm von dem Garten, in dem sie viel Zeit verbringt. Mittlerweile hat sie auch herausgefunden, dass ihr Onkel den Garten, der seiner Frau gehörte, nach deren Tod verschließen ließ. Schließlich ist Colin so neugierig, dass ihn Mary im Rollstuhl hinfährt und siehe da, der Garten wirkt Wunder… Wunderschöner Märchenfilm nach dem Kinderbuch-Klassiker aus dem Jahre 1909 der englischen Schriftstellerin
Frances Hodgson Burnett.
Mittwoch, 28. Januar, 20:15 Uhr, kabel1:
Rob Roy USA/GB 1994, Regie: Michael Caton-Jones, Darsteller: Tim Roth, Jason Flemyng, Gilly Gilchrist, Vicki Masson, Gilbert Martin, Brian McCardie, Brian Cox, Andrew Keir, Eric Stoltz, Liam Neeson, Jessica Lange, John Hurt.
Schottland im 18. Jahrhundert: Der Highlander Rob Roy MacGregor ist ein treuer Anhänger des Dukes of Argyll. Dessen Erzfeind, der Marquis of Montrose, setzt alles daran, Rob Roy unschädlich zu machen. Doch jeder Versuch, ihn festzunehmen, scheitert. Schließlich zünden Montroses Helfer Robs Haus an und der fiese Emporkömmling Archibald Cunnigham vergewaltigt seine Frau Mary. Fast wahnsinnig vor Wut tappt Rob Roy kurz darauf in eine Falle Cunninghams. Daraufhin bittet Mary den Duke um Hilfe: Ein Duell zwischen Rob und Cunningham soll die Auseinandersetzung endgültig beenden … Bildgewaltige Landschaftsaufnahmen treffen auf ein herausragendes Darstellerensemble! “Rob Roy” ist ein Roman von
Sir Walter Scott aus dem Jahr 1817, ein europaweit bekannter schottischer Schriftsteller, der Historienromane schrieb.
Donnerstag, 29. Januar, 20:15 Uhr, VOX:
Die Bourne Identität USA/BRD 2001, Regie: Doug Liman, Darsteller: Matt Damon, Franka Potente, Chris Cooper, Clive Owen, Brian Cox, Gabriel Mann. Wer ist Freund und wer ist Feind? Ein Mann wird mitten auf dem Meer mit zwei Schüssen im Rücken lebend geborgen, und er kann sich an nichts mehr erinnern. Der einzige Hinweis auf seine Identität ist ein Implantat mit einer Schweizer Kontonummer, das er im Oberschenkel hat. Also macht er sich auf den Weg nach Zürich. Dort stellt er fest, dass er scheinbar Jason Bourne heißt und in Paris wohnt. Merkwürdigerweise entdeckt er zudem viel Geld und einige Ausweise, die ihm immer neue Identitäten geben. Allmählich dämmert ihm, dass er wohl ein Agent ist – und ein Profikiller. In der Zwischenzeit haben die Geheimdienste erfahren, dass er noch lebt, und eröffnen eine gnadenlose Jagd auf ihn. Die Bourne Identität ist eine US-amerikanische Literaturverfilmung nach dem gleichnamigen Bestseller von
Robert Ludlum.
Donnerstag, 29. Januar, 21:00 Uhr, arte:
Wild at Heart – Die Geschichte von Sailor und Lula USA 1990, Regie: David Lynch, Darsteller: J.E. Freeman, Freddie Jones, Sheryl Lee, Nicolas Cage, Laura Dern, Willem Dafoe, Daniel Quinn, Isabella Rossellini. Ein verstörend schöner Film in bester David-Lynch-Manier ist das poetische Roadmovie mit Nicolas Cage und Laura Dern als Liebespaar Sailor Ripley und Lula Fortune. Sie kämpfen gegen die böse Schwiegermutter Marietta, die ihrer Tochter einen Detektiv und einen Killer auf den Hals hetzt. Auf ihrer Flucht quer durch die Südstaaten müssen Sailor und Lula allen Widerständen und manch mysteriösen Gegner trotzen