Heinz Strunk rockt zurück
admin | Posted 18/01/2009 | Belletristik | Keine Kommentare »
Dass der Riesenerfolg von "Feuchtgebiete" eine männliche Sichtweise geradezu herausfordert zeigen einige Neuerscheinungen, unter denen sich Heinz Strunks "Fleckenteufel" besonders hervortut. Er schreibt über die schönste schlimme Zeit des Lebens, die Pubertät. Lustig und traurig, tabulos und derb.
Wir schreiben das Jahr 1977. Thorsten Bruhn ist sechzehn und ein Spätzünder.
Der Geschlechtstrieb hält ihn trotzdem schon heftig auf Trab.
Erst recht auf der anstehenden Familienfreizeit mit der evangelischen Gemeinde; es geht nach Scharbeutz an der Ostsee.
Kirchenfreizeiten sind Ende der Siebziger der bevorzugte Ort für Heranwachsende, um zum ersten Mal rund um die Uhr mit Gleichaltrigen zusammen zu sein.
Mit allen Konsequenzen. Bei Thorsten führt dies zu einem anstrengenden Zusammenwirken von sozialer Überforderung, religiösen Gefühlen und hormonellem Dauerrauschen.
Dazu kommt das schlechte Essen. Wo unser Held doch ohnehin zur Verstopfung neigt: Luke zwo seit Tagen dicht!
Und so erlebt Thorsten innerlich versteinert schlimme Andachten, peinliche Gruppenspiele, eine trostlose Jugenddisko, alkoholische Exzesse und erotische Wirrungen mit ständig wechselndem Objekt.
Ein Wunder, dass am Ende doch noch alles irgendwie gut ausgeht