Herbert Rosendorfer wird 75
admin | Posted 16/02/2009 | Autoren | Keine Kommentare »
Wie kaum ein anderer zeitgenössischer Autor vereint Rosendorfer in
seinen Büchern Geschichtswissen und Zeitkritik mit einem nie
versiegenden Einfallsreichtum. "Ich bin Erzähler, ich kann nicht anders." Herbert Rosendorfer. Am Donnerstag wird er 75 Jahre alt.
Herbert Rosendorfer wurde am 19. Februar 1934 in Bozen (Südtirol) geboren.
1939 zog er mit seinen Eltern nach München. Von 1943 bis 1948 lebte er in Kitzbühel, seinem literarischen "Eichkatzelried". Wieder in München, studierte er nach dem Abitur zunächst ein Jahr an der Kunstakademie, bevor er 1954 sein Jurastudium an der Universität München begann.
Ab 1967 arbeitete er als Amtsrichter in München, bis er 1993 an das Oberlandesgericht Naumburg berufen wurde. Nach 1997 ließ er sich wieder in Südtirol nieder. Rosendorfer ist seit 1990 als Honorarprofessor für Bayerische Gegenwartsliteratur am Institut für bayerische Literatur der Universität München tätig.
Heute lebt er in Eppan an der Weinstraße.
Bekannt wurde Herbert Rosendorfer 1969 mit seinem Romandebüt "Der Ruinenbaumeister", in dem er spielerisch an die romantische Tradition anknüpft und zu seinem unverwechselbaren, klugen und unterhaltsamen Erzählton findet.
Seither hat er zahlreiche Hörspiele, Gedichte, Theaterstücke, Libretti, Drehbücher für Fernsehfilme, Bücher zur deutschen Geschichte und Romane geschrieben, darunter den Bestseller "Briefe in die chinesische Vergangenheit" (1983) mit 1,5 Millionen verkauften Exemplaren.
Zuletzt erschien mit "Kadon, ehemaliger Gott" (Frühjahr 2008) eine "schräge Anti-Schöpfungsgeschichte" (Münchner Tageszeitung), in der er seinen Lesern ebenso komisch wie scharfsinnig die Welt aus dem Geiste der Einsamkeit erklärt.
Herbert Rosendorfer ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Künste und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz.
Er wurde mit zahlreichen bedeutenden Auszeichnungen geehrt u.a. dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse und dem Müncher Literaturpreis für das Gesamtwerk. (Quelle: dtv)
Briefe in die chinesische Vergangenheit von Herbert Rosendorfer
Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: Dtv
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423105410
ISBN-13: 978-3-423-10541-5
Preis: EUR 8,50
Ein Mandarin aus dem China des 10. Jahrhunderts versetzt sich mit Hilfe
eines "Zeit-Reise-Kompasses" in die heutige Zeit. Er überspringt nicht
nur tausend Jahre, sondern landet auch in einem völlig anderen
Kulturkreis: in einer modernen Großstadt, deren Name in seinen Ohren
wie Min-chen klingt und die in Ba Yan liegt.
Verwirrt und wißbegierig stürzt sich Kao-tai in ein Abenteuer, von dem
er nicht weiß, wie es ausgehen wird. In Briefen an seinen Freund im
Reich der Mitte schildert er seine Erlebnisse und Eindrücke, erzählt
vom seltsamen Leben der "Großnasen", von ihren kulturellen und
technischen Errungenschaften und versucht Beobachtungen und Vorgänge zu
interpretieren, die ihm selbst zunächst unverständlich sind.
Die große Umwendung: Neue Briefe in die chinesische Vergangenheit von Herbert Rosendorfer
Taschenbuch: 200 Seiten
Verlag: Dtv
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423126949
ISBN-13: 978-3-423-12694-6
Preis: EUR 9,00
Vor fünfzehn Jahren hat Kao-tai mit Hilfe einer Zeitmaschine schon
einmal die Welt der Großnasen erforscht. Nun kehrt der Mandarin aus dem
10. Jahrhundert auf der Flucht vor Feinden in das wiedervereinigte
Deutschland zurück. Er landet in einer Stadt namens Kö-leng – und das
mitten im Karneval. Auf der Suche nach seinen alten Freunden erfährt er
von der »großen Umwendung«. Es verschlägt ihn in die neuen
»Schüssel-Provinzen«, ja er gelangt sogar bis nach New York und in den
Vatikan. Seine dramatischen Erlebnisse und verwirrenden Eindrücke hält
er auch diesmal für seinen Freund im Reich der Mitte fest.
Kadon, ehemaliger Gott: Roman von Herbert Rosendorfer
Broschiert: 126 Seiten
Verlag: Dtv
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423136499
ISBN-13: 978-3-423-13649-5
Preis: EUR 8,90
Nach einem Schiffsunglück vor der entlegenen Insel St. Gefion können
sich nur achtzehn Passagiere retten, darunter der Ich-Erzähler, der,
wie sich bald herausstellt, als einziger überleben wird. Er, der
nunmehr einzige Bewohner des unwirtlichen Eilands ist Kadon, der Gott
der Insel, jedenfalls empfindet er sich so.
In Meditationen und philosophischen Disputen mit den zunächst noch
Überlebenden und in Selbstgesprächen entsteht eine Art Welterklärung
aus dem Geist der Einsamkeit und des Nichts, die ebenso scharfsinnig
wie komisch ist, durchsetzt mit höchst unterhaltsamen Rückblenden zur
Schiffsreise mit dem typisch Rosendorferschen Arsenal seltsamer Figuren.