Literarische Fernsehwoche vom 28.06.-04.07.2009

Petra Bohm | Posted 25/06/2009 | Fernsehtipps | Keine Kommentare »

Shakespeare am Donnerstag auf SWR

Von Disney bis Shakespeare: die wöchentlichen Literaturtipps fürs TV

Sonntag, 28. Juni 10.15h 3SAT: Literatur im Foyer
Wiederholung der Sendung von Samstag, 20.06.2009
Begegnungen mit einem Klassiker
Thea Dorn im Gespräch mit Jürgen Ritte und Jochen Schmidt
Marcel Proust ist einer der Fixsterne der Weltliteratur. “Proust-Leser sind im Vorteil” hat der leidenschaftliche Proust-Leser Martin Walser einmal gesagt. Aber wie “Auf der Suche nach der verlorenen Zeit” beginnen? Wie sich nicht von den vielen tausend Seiten abschrecken lassen?

Sonntag, 28. Juni 23.30h WDR: Was liest Du?
Blanker Horror, juristischer Wahnsinn und ein furioses Plädoyer für das selbstständige Denken – in „Was liest Du?” geht es einmal mehr kunterbunt zu. Dafür sorgt neben Gastgeber Jürgen von der Lippe der Moderator, Musiker und Schauspieler Ralph Morgenstern. Gemeinsam machen die beiden in der ganz speziellen Literatursendung im WDR Fernsehen 30 Minuten lang Lust aufs Lesen und Vorlesen. Und weil auch das Schmökern an sehr intimen Orten Freude bereiten soll, gibt es auch diesmal wieder einen griffigen Klolektüretipp.

Montag 29. Juni, 23.15h ARTE: Das Geld
Marcel L’Herbiers Stummfilmdrama aus dem Paris der 1920er nach Émile Zolas gleichnamigem Roman. Nach hohen Aktienverlusten seiner Bank, herbeigeführt durch den Rivalen Alphonse Gunderman, ist der zwielichtige Spekulant Nicolas Saccard am Rande des Ruins. Seine Aktien steigen wieder, als er Falschmeldungen über den von ihm finanzierten Abenteuerflieger Jacques Hamelin verbreitet. Doch dessen Frau Line kommt Saccard auf die Spur und verklagt ihn wegen Aktienschwindels. Regisseur L’Herbier macht die Sozialkritik zum Thema seines universellen Films und zeigt, welch zerstörerische Wirkung Geld auf Menschen haben kann. Angesichts der Finanzkrise thematisiert der Stummfilm aus dem Jahr 1928 eine brisante Aktualität.

Dienstag, 30. Juni 23.55h ARTE: Rilke und Rodin – Eine Begegnung
1902 geht Rainer Maria Rilke, ein zarter und empfindsamer junger Mann – damals noch völlig unbekannt – auf Anraten seiner Frau Clara nach Paris. Dort will er eine Monografie über den sehr viel älteren Bildhauer Auguste Rodin schreiben, der sich auf dem Gipfel seines Ruhmes befindet. Es entwickelt sich eine faszinierende Beziehung zwischen den beiden Künstlern, die durch gegenseitige Abhängigkeit geprägt ist und dramatisch endet. Die französische Doku-Fiktion von 2006 zeichnet die Meister-Schüler-Beziehung der beiden weltberühmten Künstler einfühlsam nach.

Donnerstag, 02. Juli 21.00h ARTE: Nichts als Gespenster
Gespenstisch gute Literaturverfilmung. Ob Ellen und Felix auf den staubigen Highways der USA oder das ungleiche Paar Jonas und Irene bei den Geysiren Islands: Alle Reisenden in diesem Film sehnen sich nach Liebe und müssen feststellen, dass sie auf ihrer Suche auch ein Stück sich selbst finden, ganz egal, wo man sich gerade aufhält. Aus Judith Hermans Erzählbänden “Sommerhaus” (erschienen 1998) und “Nichts als Gespenster” (2003) hat Martin Gypkens fünf Erzählungen herausgegriffen und daraus einen Spielfilm voller Witz und Leidenschaft über die Komplikationen der Liebe realisiert. (Deutschland, 2007)

Donnerstag, 02. Juli 22.25h 3SAT: Die Bettlektüre(GB 1995)
Eine japanische Schriftstellerin und Kalligrafin weckt die Obsessionen eines mächtigen Buchverlegers mit kunstvoll beschriebenen attraktiven Männerkörpern. – Peter Greenaways “Die Bettlektüre” ist ein ebenso kunstvoller wie dramatischer Essay über Erotik, Kalligrafie und die Beziehung zwischen Schrift und Leib. Als Inspiration diente “Das Kopfkissenbuch der Hofdame Sei Shonagon”.

Donnerstag, 02. Juli 23.00h SWR: Europas Erbe – Die großen Dramatiker /Shakespeare. Goethe und Brecht, Molière und Sartre, Shakespeare und Tschechow – es sind die Dramatiker, die unser kulturelles Erbe maßgeblich geprägt haben. Aber gibt es einen gemeinsamen Nenner, der die europäische Kultur im Innersten zusammenhält? Und wer von den großen Dramatikern gehört wohl dazu? Genau hier setzt “Europas Erbe – Die großen Dramatiker” an. William Shakespeare ist der meistgespielte Dramatiker der Welt – daran können selbst Goethe-, Molière- und Tschechow-Fans nicht zweifeln. Und was er geschrieben hat, ist immer aktuell, weil seine Menschen so zeitlos sind wie die Probleme, die sie peinigen; die Begehren, die sie leben, und die Lieben, die sie beglücken oder vernichten. Shakespeare war Dichter, Schauspieler, Regisseur, Theaterunternehmer: ein Multitalent. Er ist derjenige Theatermacher, der dem Adel, den Bürgern und dem gemeinen Volk aufs Maul geschaut und hingehört hat.

Freitag, 03. Juli 21.20h SuperRTL: Disneys “Die drei Musketiere”
Zeichentrickabenteuer aus dem alten Frankreich, mit Micky, Donald und Goofy – frei nach Alexandre Dumas. Micky, Donald und Goofy wären gerne Musketiere, fristen ihr Dasein jedoch als Handlanger des Schurken Carlo. Als dieser Prinzessin Minnie kidnappt, macht er die drei zu deren Leibgarde – in der Annahme, dass sie ihrer Aufgabe nicht gewachsen seien. Doch da irrt Carlo ganz gewaltig…

Samstag, 04.Juli 12:45 NDR: Auf Winnetous Spuren durch Kroatien – Doku
Der Film von Erwin Rommersheimer erkundet anhand der Karl-May-Filme grandiose Naturschausplätze. Zu Beginn der 1960er-Jahre wagte sich der Berliner Produzent Horst Wendlandt zum ersten Mal an die Verfilmung des Karl-May- Romans “Der Schatz im Silbersee”. Als Drehort wählte er das damalige Jugoslawien, als Winnetoudarsteller einen damals noch unbekannten französischen Schauspieler: Pierre Brice. Die meteorologischen Bedingungen waren günstig, ebenso die Produktionskosten. Das Hinterland von Kroatien war noch unberührt und landschaftlich vielseitig. Gerade die vielen Flächen Karstland erinnerten an die amerikanische Prärie. Wendlandt hatte den richtigen Instinkt: “Der Schatz im Silbersee” war so erfolgreich, dass in der Folge zehn weitere Karl-May-Filme entstanden.

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