Kinostart am 26. November

Petra Bohm | Posted 20/11/2009 | Preise und Events | Keine Kommentare »

Mystery-Drama «Die Tür» nach dem Roman «Die Damalstür» von Akif Pirinçci

Der Maler David Andernach ist an dem Tod seiner Tochter schuld. Statt wie versprochen auf das Mädchen aufzupassen, vergnügt er sich mit der Nachbarin. Während des Seitensprungs ertrinkt die Tochter im Pool. Das Mystery-Drama «Die Tür» von Regisseur Anno Saul («Kebab Connection») beginnt mit düsteren, dramatischen Bildern, die sich bald jedoch aufhellen: Denn Andernach gelingt mittels einer geheimnisvollen Tür eine Zeitreise in die Welt, wie sie kurz vor dem Unfall der Tochter war. Diesmal kann er sie retten. Doch den Platz in der scheinbar heilen Welt muss er sich mit Lügen und Gewalt erkämpfen.

James-Bond-Bösewicht Mads Mikkelsen («Casino Royale») zeigt in der Hauptrolle viele Facetten seines meisterhaften Könnens. Mal gibt er einen selbstgefälligen Künstlerstar, mal einen fürsorglicher Vater und Ehemann und schließlich einen Depressiven, den die Schuld der Vergangenheit erdrückt. Schon lange habe er mit Mikkelsen, der auch in skandinavischen Dramen wie «Nach der Hochzeit» mitspielte, zusammenarbeiten wollen, sagte Regisseur Saul im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Diese Tiefe des Gesichts, das Schöne und das Gebrochene, das hat einfach perfekt gepasst.»

Saul sieht sein Regiewerk in der Tradition von Mystery-Dramen wie «The Sixth Sense», in dem es weniger auf Schockeffekte, sondern auf tiefere Fragen ankomme. «Wir stellen grundlegende menschliche Fragen, etwa: Gibt es eine zweite Chance?», sagte der Filmemacher. «Und wenn es die gibt, sind wir überhaupt in der Lage, sie zu nutzen? Was ist der Preis dafür, wie weit gehe ich? Gibt es ein Zurück?»

Der Film basiert auf dem Roman «Die Damalstür» von Akif Pirinçci, der auch die «Felidae»-Romanreihe schrieb. Der Plot samt Paralleluniversum und Schmetterlingen, die den Weg weisen, klingt zunächst ziemlich konstruiert. Doch logische Brüche und vorhersehbare dramatische Verschärfungen der Handlung fallen dank des intensiven Schauspiels von Mikkelsen und Jessica Schwarz («Romy») als betrogene Ehefrau und trauernde Mutter nicht weiter ins Gewicht. Es gelingt dem Filmteam, die abgehobene Geschichte glaubhaft auf der Leinwand zu erden. Das Glück ist ein Trugbild, kaum ist es erreicht, zerrinnt es in den Händen der Hauptfigur.

4,5 Millionen Euro hat die Produktion den Angaben zufolge gekostet – das Budget liege für eine deutsche Kinoproduktion «im oberen Mittelfeld», wie Saul sagte. Das Hauptdarsteller-Duo wird ergänzt von einem impulsiv spielenden Thomas Thieme. Der 60-Jährige war kürzlich im Fernsehen als Helmut Kohl in «Der Mann aus der Pfalz» zu sehen. Nun erscheint er als Nachbar auf der Bildfläche und gibt der Geschichte eine überraschende Wendung, bei der Verschwörungstheoretiker ihre helle Freude haben dürften.
© Wolf von Dewitz/dpa

www.dietuer.senator.de

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