Gestählter Detektiv und Regisseur mit Einstecktuch

Petra Bohm | Posted 20/01/2010 | Krimis, Preise und Events | Keine Kommentare »

Kinostart am 28. Januar

Sherlock Holmes als «Iron Man»: Der Meisterdetektiv kann ganz schön sexy sein. Schon seit Tagen prangt ein überlebensgroßes «Sherlock Holmes»-Plakat am Potsdamer Platz in Berlin. Zur Deutschland-Premiere waren die Stars aus der Arthur-Conan-Doyle-Verfilmung dann selbst in die Hauptstadt gekommen. Der begehrteste unter ihnen zog allerdings die Karibik dem verschneiten Berlin vor: Jude Law (37) hatte sein zunächst angekündigtes Kommen abgesagt. Dafür zeigten sich Madonnas Ex-Mann Guy Ritchie und die Schauspieler Robert Downey Jr., Rachel McAdams und Mark Strong auf dem Roten Teppich.

Manch anderer wünschte sich wohl ebenfalls in die Karibik. «Ich friere ziemlich», sagte Regisseur Ritchie (41). Über seinem blauen Nadelstreifenanzug mit Einstecktuch trug er keinen Mantel. Trotzdem harrte er aus und gab den Fans Autogramme. «Ich bin fasziniert von Sherlock Holmes, seit ich ein kleiner Junge war», so der Regisseur («Bube, Dame, König, grAS», «Stürmische Liebe»).

Das petrol-farbene Kleid der kanadischen Schauspielerin Rachel McAdams gab eine mit Gänsehaut bedeckte Schulter frei. Vielleicht hätte sie doch ihre Ski-Unterwäsche anziehen sollen, scherzte die 33- Jährige. Im Film spielt sie Irene Adler, eine Kriminelle, der Holmes verfallen ist. Ihr Haar ist seit dem Dreh erblondet – für den Roten Teppich hatte sie ihre Frisur aufwendig im Marilyn-Monroe-Stil zurechtgemacht. Die Faszination, die der Meisterdetektiv auf ihre Film-Figur ausübt, erklärte McAdams so: «Er ist einfach immer allen anderen um zehn Schritte voraus – das ist unheimlich sexy.»

Robert Downey Jr. (44) kam in Begleitung seiner Frau, Produzentin Susan Downey – und war als einziger den Temperaturen angemessen in einen Mantel gehüllt. Bei den Dreharbeiten hatte er Kollegin McAdams immer wieder zum Lachen gebracht, wie diese sich erinnerte: «Er sollte sich als Stand-up-Comedian versuchen.»

Jedem Helden seinen Gegenspieler: Was Lord Voldemort für Harry Potter ist, das ist für Sherlock Holmes in den Romanen Professor James Moriarty. Doch im Film heißt der Bösewicht Blackwood, verkörpert von Mark Strong (46). Dass seine Figur in Doyles Büchern gar nicht vorkommt, störe ihn überhaupt nicht, versicherte Strong.

Ein neuer Sherlock Holmes für eine neue Generation soll der Film laut Produzenten sein. Deshalb ist das Rätsel, auf den Ritchie den Meisterdetektiv ansetzt, auch ein paar Nummern größer als in der literarischen Vorlage. Im Film, angesiedelt im London der 1890er Jahre, löst der Profi-Schnüffler nicht einfach nur einen kniffeligen Fall – er rettet neben einer Frau auch gleich die ganze Welt vor dem Untergang. Holmes ist hier eher «Iron Man» als Intellektueller. Ritchie zeichnet ihn als Mann der Tat, der auch mal in den Boxring steigt und blutverschmiert wieder herauskommt.

Der neuen Generation gefällt\’s. Melanie Wenzl (19) hatte ihre Premieren-Karte kurz zuvor am Roten Teppich gewonnen. Sie habe zwar etwas mehr Humor erwartet, aber insgesamt sei sie begeistert von dem actiongeladenen Film. «Am besten hat mir die Mimik von Robert Downey Jr. gefallen», sagte sie nach der Vorführung. «Sherlock Holmes» läuft am 28. Januar in den deutschen Kinos an.
@ Christine Cornelius/dpa

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