Literarische Fernsehwoche vom 04.01.-10.01.2010
Petra Bohm | Posted 02/01/2010 | Fernsehtipps | Keine Kommentare »
die wöchentlichen Literaturtipps fürs TV
Montag, 04. Januar 23.30h arte: Albert Camus: Kampf mit dem Absurden
Das Porträt enthüllt die Geschichte eines der größten französischen Autoren des 20. Jahrhunderts. Albert Camus wurde 1913 in Algerien geboren. Als Philosoph und Schriftsteller erlangte er Weltruhm. Filmemacher James Kent spürt in seinem Porträt dem Leben und dem Werk Camus\’ nach. Dabei hat er auch mit engen Wegbegleitern des Schriftstellers gesprochen und die prägenden Orte seines Lebens besucht: Algerien, Paris und die Provence.
Dienstag, 05. Januar 9.50h 3sat: Brecht und Hauptmann in Brandenburg
Es war nicht nur Theodor Fontane, der mit seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg die Region zu einem Ort der deutschen Literaturgeschichte machte. Mit Bertolt Brecht und Gerhart Hauptmann lebten und wirkten zwei der bedeutendsten deutschen Dichter in Brandenburg. Noch heute hält man ihr Schaffen dort in besonderen Ehren. – Der Film folgt den Spuren Brechts und Hauptmanns in Brandenburg.
Dienstag, 05. Januar 0.35h ARD: Die Auferstehung (D/I/F 2001)
Nach Leo Tolstois Roman. Fürst Dimitrij Nechljudow wird als Geschworener zu einem Mordprozess bestellt. Als er in der Angeklagten seine frühere Geliebte Katjuscha Maslowa wiedererkennt, plagt ihn das schlechte Gewissen. Denn als junger Mann hatte er das Ziehkind seiner Tanten kompromittiert, weswegen sie als Prostituierte endete. Von Schuld getrieben, überwindet er Feigheit und moralische Zwänge und folgt der zu Unrecht Verurteilten in die Deportation nach Sibirien. Obwohl auch Katjuscha nie aufgehört hat, Dimitrij zu lieben, heiratet sie schließlich einen anderen: Sie glaubt, dass die Liebe des Aristokraten allein aus seinem Schuldgefühl entspringt, und will ihn freigeben. “Die Auferstehung” ist eine mit großem Aufwand von Paolo und Vittorio Taviani in Szene gesetzte Tolstoi-Verfilmung. In den Hauptrollen sind Timothy Peach, Stefania Rocca, Giulio Scarpati und Marie Bäumer zu sehen.
Donnerstag, 07. Januar 9.05h 3sat: Immensee (DDR/1989)
1850: Reinhard, Elisabeth und Erich kennen sich von Kindheit an. Aus kindlicher Freundschaft und Zuneigung ist Liebe gewachsen. Die jungen Männer sind in Elisabeth verliebt. Sie muss sich entscheiden. Ihre Wahl fällt auf Reinhard, den Ungestümen, den Träumer. Doch Reinhard weiß nicht recht, was er will. Er geht in ferne Städte, um zu studieren. Aber es scheint, als seien Reinhard und Elisabeth einander versprochen. DochElisabeths Hoffnung auf Reinhards Heimkehr wird mit der Zeit immer schwächer und schließlich heiratet sie Erich, den Tatkräftigen, Erfolgreichen. Als nach Jahren Reinhard das Paar auf dem Immensee-Hof besucht, werden sich Elisabeth und Reinhard ihrer verlorenen Liebe und ihres verlorenen Glücks bewusst. “Immensee”, eine frühe Novelle Theodor Storms (1817 – 1888), ist eine einfühlsame und genaue Zustandsbeschreibung der jungen Generation nach 1848, deren Ideale, Hoffnungen und Sehnsüchte auf der Strecke bleiben.
Donnerstag, 07. Januar 0.50h 3sat: Laure Wyss: Ein Schreibleben
Laure Wyss (1913 – 2002), Schriftstellerin und Grande Dame des Schweizer Journalismus, hat die Medienszene der Schweiz maßgeblich geprägt und beeinflusst. Das Porträt von Ernst Buchmüller zeichnet Laure Wyss\’ bewegtes Leben nach, stellt Menschen vor, die ihr nahe stehen, und begleitet die Schriftstellerin an Orte, die für sie von großer Bedeutung sind.
Freitag, 08. Januar 22.00h SWR: Nachtcafé
Zu Gast ist Hellmuth Karasek, dessen Buch “Ihr tausendfaches Weh und Ach. Was Männer von Frauen wollen” vor kurzem erschienen ist.
Freitag, 08. Januar 0.00h SWR: Literatur im Foyer
Gibt es einen zeitgemäßen Islam? Thea Dorn im Gespräch mit Seyran Ates, Lamya Kaddor, Ahmad Milad Karimi und Hamed Abdel-Samad. Kopftuch, Zwangsehe, Ehrenmorde, das bestimmt das Bild des Islam in der westlichen Gesellschaft. Ein Klischee? Aber das ist nur ein extremer Ausdruck einer allgemeineren Frage: Wie hält es der Islam mit den Frauen? Welche Rechte haben sie? Was sagt die Religion zur Emanzipation? Oder ist der Islam eine Religion zwischen Bart und Schleier? Sind Frauen nur ein Objekt der Begierde, das sich nur bedeckt vor den männlichen Blicken schützen kann?
Samstag, 09. Januar 9.40h 3sat: Winter in den Schweizer Bergen und der Silvretta
“Skitouren sind die schönste Art, die Berge zu erleben”, schwärmte Sherlock-Holmes-Erfinder Arthur Conan Doyle nach einer Skitour von Davos nach Arosa – und er fügte, da er auch Arzt war, hinzu: “Gibt es etwas Köstlicheres, etwas Gesünderes, als die prickelnd reine Luft der Berge?” Auch Hermann Hesse und Ernest Hemingway waren der Faszination des Skilaufs in den Bergen Österreichs und der Schweiz erlegen. Als junger und mittelloser Schriftsteller hatte Hemingway mit seiner Familie im Winter 1925/26 das teure Paris verlassen und war nach Schruns im Montafon gereist, zumSchreiben – Hemingway vollendete dort die erste Fassung von “Fiesta” – und zum Skilaufen. Die Erinnerung an diesen “wunderbaren Winter” ließ er auch in einen seiner bekanntesten Romane einfließen: In “Schnee auf dem Kilimandscharo” träumt Harry, der todgeweihte Held seiner Geschichte, vom Skilauf in Vorarlberg. Die Dokumentation aus der Reihe “Land der Berge” folgt den Spuren der drei Schriftsteller.
Sonntag, 10. Januar 17.00h arte: Martin Suter – Romancier und Gentleman-Farmer (D/2009)
Der Schweizer Martin Suter ist einer der erfolgreichsten zeitgenössischen Schriftsteller. Das Geheimnis seiner Inspiration: Er hat in Guatemala seine zweite Wahlheimat gefunden. In dem Refugium, das er sich dort geschaffen hat, entstehen all seine Romane – bevor sie die Bestsellerlisten in Deutschland und Frankreich stürmen. Die Autorin begleitet den Schriftsteller auf seinen Reisen und gibt Einblicke in seinen Arbeitsalltag.