Literarische Fernsehwoche vom 25.01.-31.01.2010

Petra Bohm | Posted 22/01/2010 | Fernsehtipps | Keine Kommentare »

Montag, 20.15h ZDF

die wöchentlichen Literaturtipps fürs TV

Montag, 25. Januar 20.15h ZDF: Ken Follets Eisfieber (D/2009)
Deutscher Zweiteiler. Teil 2 folgt am 27.1.
Edinburgh, ein Tag vor Heiligabend: Im biologischen Labor von Stanley Oxenford (Heiner Lauterbach) steht Inventur an. Da erhält Sicherheitsbeauftragte Antonia “Toni” Gallo (Isabella Ferrari) den Anruf eines aufgeregten Mitarbeiters: Die Dosis eines Antivirus fehlt. Kurz darauf krepiert ein Angestellter am Madoba-2-Virus. Und das ist noch nicht alles: Oxenfords hoch verschuldeter Sohn Kit (Tom Schilling) plant, mit seinen Komplizen (Matthias Brandt, Anneke Kim Sarnau u. a.) Papas Labor zu überfallen…

Dienstag, 26. Januar 23.45h HR: Irene Huss, Kripo Göteborg - Der zweite Mord (D/S 2008)
Die bis zur letzten Minute spannungsgeladene Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Helene Tursten steht ganz in der skandinavischen Krimitradition: Wie ihre prominenten Kollegen Kurt Wallander, Van Veeteren und Varg Veum blickt Irene Huss bei der Aufklärung ihrer Fälle immer wieder in menschliche Abgründe, die sich hinter der unscheinbaren Fassade einer heilen Welt auftun.

Dienstag, 26. Januar 0.55h ZDF: Irisches Intermezzo (F/I/I 1977)
Literaturverfilmung. Vier temperamentvolle Exzentriker treffen im Süden Irlands aufeinander: Ein französischer Journalist in der Midlifecrisis, eine mit deutschem Hochadel verheiratete amerikanische Abenteurerin, ein Exilrusse – und ein Arzt, der Besitzer des “malvenfarbenen Taxis”. Vier geheimnisumwitterte Charaktere, die gern Katz und Maus spielen.

Mittwoch, 27. Januar 21.45h BR: Ein Geheimnis (Un secret) (F/D 2007)
Altmeister Claude Miller (“Das Auge”, “Das freche Mädchen”) nahm sich hier den Bestseller von Philippe Grimbert vor und erzählt ein dunkles Kapitel französischer Geschichte. In den Fünfzigerjahren wächst François als Einzelkind auf, kann aber den Erwartungen der sportlichen Eltern – sie ist Schwimmerin, er Turner – nicht gerecht werden. So sucht er Trost bei seinem imaginären großen Bruder, was wiederum bei den Eltern zu Ärger führt. Nur die jüdische Nachbarin Louise hat offenbar Verständnis für den Jungen. Der erfährt aber erst als Erwachsener das finstere Geheimnis seiner Eltern. Denn die beiden waren nicht immer ein Paar, sondern fanden erst durch tragische Kriegsereignisse zueinander …

Donnerstag, 28. Januar 22.45h RBB: Gerdas Schweigen (D/2008)
Drehbuch nach der gleichnamigen literarischen Vorlage von Knut Elstermann
1967 bekommt die in Ost-Berlin lebende Familie Elstermann Besuch aus New York. “Tante” Gerda ist eine ehemalige Nachbarin der Elstermanns, eine Jüdin, die im Berlin der Nazi-Zeit aufwuchs und nach dem Krieg nach Amerika auswanderte.

Donnerstag, 28. Januar 23.10h MDR: Fateless – Roman eines Schicksallosen (H/D/GB 2005)
Das KZ-Drama nach dem autobiografischen Roman von Nobelpreisträger Imre Kertész zeigt das Grauen aus der Sicht eines 14-Jährigen. Budapest, 1944. Ein “eifriger” Polizist verhaftet den jungen György in einem Linienbus. Er wird deportiert, erst nach Auschwitz, dann in die Lager Buchenwald und Zeitz. Bei Kriegsende lebt György zwar, doch er ist gebrochen…Für Kertész, der auch das Drehbuch schrieb, ist dies kein Holocaustdrama, sondern ein Film über einen Persönlichkeitsverlust. Sein komplexer Roman, der 1975 erschien, irritierte damals mit Beschreibungen von Glücksmomenten im KZ.

Freitag, 29. Januar 20.15h Das Vierte: Sinn und Sinnlichkeit (USA/1995)
Oscardekorierte Literaturverfilmung nach Jane Austen mit Kate Winslet und Hugh Grant. Nachdem sie durch den Tod ihres Vaters sowohl den Wohnsitz der Familie wie auch allen Wohlstand verloren haben und somit gesellschaftlich degradiert sind, suchen die beiden ungleichen Schwestern Elinor und Marianne Dashwood jeweils auf ihre ganz eigene Art nach ihrem persönlichen Glück. Aber die beiden müssen sich auch gegen den Druck gesellschaftlicher Zwänge behaupten …

Freitag/Samstag 29. Januar 1.00h SWR: Literatur im Foyer
Thea Dorn im Gespräch mit Ingo Metzmacher und Hans Neuenfels
“Wie viel Musik braucht der Mensch?” Hans Neuenfels ist einer der ganz großen deutschen Opernregisseure. Seine skandalträchtige Aida an der Oper in Frankfurt läutete ein neues innovatives Zeitalter der Operninszenierung ein. Im Dezember 2003 sorgte seine Regie von Mozarts “Idomeneo” für einen weiteren Aufruhr. Der abgeschlagene Kopf des Propheten Mohammed – neben Poseidon, Christus und Buddha – empörte gläubige Muslime.

Samstag 30. Januar 21.45h arte: Sally Lockhart (GB 2006)
Historienkrimi. Der erste Teil der Sally Lockhart-Geschichten “Der Rubin im Rauch” nach dem Roman des Schriftstellers Philip Pullman spielt im viktorianischen London Ende des 19. Jahrhunderts – der Zeit der Entfaltung des britischen Weltreichs und der kolonialen Entdeckungen. Der historische Kriminalfilm von Brian Parcival greift bedeutende Themen dieses Zeitalters auf, wie den aufkommenden Feminismus, die Industrielle Revolution und den Kolonialismus. Der britische Bestsellerautor Philip Pullman wurde durch seine Fantasy-Trilogie “His Dark Materials” (1995-2000) berühmt, die in Großbritannien bereits als Klassiker gehandelt wird. Zu dieser Romanreihe gehört “Der Goldene Kompass”, der 2007 verfilmt wurde. Als junge Abenteurerin Sally glänzt hier die britische Schauspielerin Billie Piper, die ihre Karriere zunächst als Popsängerin begann und hierzulande mit ihrer Dauerrolle als Verkäuferin Rose Tyler an der Seite von Christopher Eccleston in der erfolgreichen Sciencefiction-Serie “Doctor Who” bekannt wurde.

Sonntag, 31. Januar 10.15h 3sat: Literatur im Foyer
Thea Dorn im Gespräch mit Ulrich Raulff und Thomas Karlauf
Thomas Karlauf erzählt in seiner gefeierten Biographie von Stefan George und seinem Kreis, von den Leistungen und Verletzungen, dem dichterischen Werk, aber auch von den Beschädigungen, die Georges Wirkung erzeugt hat, von den sektenhaften, skurrilen, fast schon schrulligen Zügen und am Ende von Tratsch und Klatsch. Ein Meisterwerk, jubelt die Presse. Ulrich Raulff, Direktor des Deutschen Literaturarchivs in Marbach, hat seinen Blick auf das Nachleben Georges gerichtet. Nach 1945: Interessiert sich dann noch jemand für George? Dichterfürst und Demokratie, geht das überhaupt zusammen?

Sonntag, 31. Januar 13.00h BR: Ein Tag im Leben von Friedrich Ani
Doku, 2009. Friedrich Ani ist durch seine Kriminalromane in der jüngsten Vergangenheit zum Chronisten des Bayerischen Lebens geworden. “Ein Tag im Leben von Friedrich Ani” ist ein Film, in dem der gebürtige Bayer von seinen tiefsten Wünschen nach Abtauchen, nach völliger Anonymität erzählt. Je länger die Kamera und das Mikrofon eingeschaltet waren, desto mehr öffnete sich der ansonsten introvertierte Autor.

Sonntag, 31. Januar 13.40h ZDF: Der Schut (D/F/I 1964)
Im Land der Skipetaren will sich Kara Ben Nemsi (Lex Barker) mit dem abenteuerlichen Lord Sir Lindsay (Dieter Borsche) und dessen Diener Archibald (Chris Howland) treffen. Der berüchtigte Schut (Rik Battaglia), der die gesamte Region tyrannisiert, durchkreuzt jedoch ihre Pläne. Hollywood-Regisseur Robert Siodmak (1900-1973) inszenierte diesen farbenprächtigen Film nach Motiven des Abenteuerromans von Karl May. Als exotische Kulisse diente die Landschaft Montenegros mit ihren bizarren und abwechslungs-reichen Gebirgsformationen.

Sonntag, 31. Januar 22.35h ARD: Druckfrisch
Neue Bücher mit Denis Scheck. Er trifft u.a. James Ellroy (Blut will fließen) und Dieter Kühn (Ich war Hitlers Schutzengel)

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