Heute um 22.45h, ARD: “Nichts als Gespenster”
Petra Bohm | Posted 26/07/2010 | Literatur im TV | Keine Kommentare »Deutscher Spielfilm von 2007 nach der gleichnamigen Erzählung von Judith Herrmann.
„Nichts als Gespenster” handelt vom Reisen, vom auf der Suche sein. Von Reisenden, in Jamaika, Island, den U.S.A., Italien und Deutschland, die sich ihre Träume erfüllen, Menschen, die durch Raum und Zeit geistern, auf der Suche sind, ohne wirklich zu wissen wonach…
In „Nichts als Gespenster” werden fünf Reisen parallel zueinander erzählt: Caro besucht ihre beste Freundin in Cottbus und muss feststellen, dass der Mann, in den diese sich gerade verliebt hat, viel besser zu ihr selber passen würde.
Ellen und Felix reisen per Mietwagen durch den Südwesten der U.S.A. und je weiter sie fahren, desto mehr drängt sich das Gefühl zwischen sie, dass ihre Beziehung in eine Sackgasse geraten ist.
Die besten Freunde Jonas und Irene, die beide gerade eine kaputte Beziehung hinter sich haben, flüchten nach Island, weg von dem ganzen Ballast der Heimat. Sie besuchen einen Jugendfreund von Irene, Magnus, der früher in Deutschland gelebt hat und dessen neue Freundin Jonina. Zwischen den Vieren entwickeln sich Annäherungen und Spannungen und während sich Jonina in Jonas verliebt, landet dieser mit Irene im Bett, ohne wirklich zu wissen warum.
Auch Christine, die mit ihrer besten Freundin Nora deren Ex-Freund Kaspar auf Jamaika besucht, wohin dieser vor Jahren ausgewandert ist, weiß nicht wirklich, was sie will. Weder mit den Lebensumständen auf der Insel kann sie sich arrangieren, noch will sie nach Hause zurück. Der Hurrikan, der über die benachbarten Inseln wütet und den Christine herbeiwünscht, wird zum Sinnbild für ihre Sehnsucht nach Veränderung, die sie selbst nicht herbeiführen kann.
Marion ist ebenfalls hin- und hergerissen. Einerseits hatte sie das Bedürfnis, ihren 30. Geburtstag fernab von allem und allein zu feiern, doch nun hält sie es auf einmal nicht mehr mit sich aus und besucht ihre Eltern, die ebenfalls auf Reisen sind, in Venedig. Dort fühlt sie sich geborgen und fremd zugleich im Familienkreis und obwohl sie sich nach einer Annäherung an die Eltern sehnt, gelingt es der Familie nur in kurzen Momenten, zueinander zu finden.