Das Wörterbuch der Liebenden
Tanja Wekwerth | Posted 31/08/2010 | Die Redaktion empfiehlt | Keine Kommentare »Ein Roman wie ein englisch-deutsches Lexikon. Kann das funktionieren? David Levithan hat es ausprobiert und herausgekommen ist “Das Wörterbuch der Liebenden”.
Neben dem englischen Wort steht die deutsche Übersetzung, gefolgt von einer kleinen Geschichte, einem Gedankengang oder einer Episode. Manche dieser kurzen Texte stehen in Verbindung miteinander, andere scheinen willkürlich und doch ist jeder Eintrag Zeuge einer immer grösser werdenden Nähe zweier Liebenden.
Wie wäre es mit einem kleinen Beispiel? “Fraught” steht da, übersetzt mit “bedeutungsschwer, nervenaufreibend”, ein Adjektiv übrigens. Und dann: “Verdient jedes `Ich liebe dich´ im Gegenzug ein `Ich liebe dich auch´? Verdient jeder Kuss, erwidert zu werden? Verdient jede Nacht, dass man sie gemeinsam verbringt? Wenn die Antwort auf nur eine dieser Fragen ein `nein´ ist, was dann?”
Ein literarisches Experiment, das durchaus seinen Reiz hat. Beim Lesen kann man zudem sein englisch auffrischen. Oder wissen Sie, was “suffuse” heisst? Es bedeutet “übergiessen, durchfluten”… und Levithans romantische Definition lautet: “Ich mag es nicht, wenn du mein Shampoo benutzt, weil deine Haare dann nach mir riechen und nicht nach dir.”
Hach, ist das nicht süss? Also: “Das Wörterbuch der Liebenden” lesen und seufzen!