Die Insel unter dem Meer
Tanja Wekwerth | Posted 17/08/2010 | Die Redaktion empfiehlt | Keine Kommentare »Endlich! Der neue Roman von Isabel Allende ist da! Und er übertrifft alle Erwartungen, so farbenfroh, sinnlich und packend wird vor dem Hintergrund der historischen Sklavenaufstände in der Karibik die Lebensgeschichte des kleinen Sklavenmädchens Zarité beschrieben. Als sie neun Jahre alt ist, wird sie vom Plantagenbesitzer Toulouse Valmorain gekauft, nur wenige Jahre später bekommt sie ihr erstes Kind von ihm. Doch es wird ihr fortgenommen und weggegeben wie ein ungeliebtes Haustier. Valmorains Ehefrau bringt ebenfalls einen Sohn auf die Welt, wenig später stirbt sie. Auch Zarité wird wieder schwanger von ihrem Besitzer. Diesmal ist es ein kleines Mädchen, das zwar bleiben darf, aber von Valmorain nur als Tochter der Sklavin geduldet wird. Dann kommt es in Saint Domingue zum Sklavenaufstand. Die Hafenstadt Le Cap geht in Flammen auf, die französischen Soldaten kommen gegen die Aufständischen nicht an. Alles versinkt in Gewalt.
Die merkwürdige Patchwork-Familie, bestehend aus dem Plantagenbesitzer, seinem weissen Sohn, seiner nicht anerkannten, dunkelhäutigen Tochter und seiner Sklavin, flüchtet über Kuba nach New Orleans. Dort soll ein neues Leben beginnen. Doch Zarité und ihre Tochter sind immernoch Sklavinnen. Werden sie jemals frei sein?
Isabel Allende gelingt es, ihre faszinierende Geschichte weitgehend klischeefrei zu erzählen. So sind nicht alle Schwarzen lieb und alle Weissen böse, und selbst Valmorain, dieser feige, lüsterne Kerl, ist letztendlich nichts weiter als ein schwacher Mann.
Bedenken Sie allerdings: Die Insel unter dem Meer” hat so grosse Sogwirkung, dass man für einige Tage nicht ansprechbar sein wird.