Waren Sie schon einmal in New York und haben mit neugierigen Augen den Big Apple durchkämmt? Nein? Dann wird es aber höchste Zeit! Mit „Fifth Avenue. Spaziergänge durch das letzte Jahrhundert“ nimmt Stephan Wackwitz Sie mit auf einen Spaziergang entlang einer der bekanntesten Straßen der Welt.

Vom Washington Square Park, durch Midtown Manhattan, bis nach Harlem – wer hier lebt, muss dafür tief in die Tasche greifen.
Flanieren allerdings, ist selbst auf der Fifth Avenue noch kostenlos und davon macht der Leiter des New Yorker Goethe Institutes in seinem neuen Band nach Herzenslust Gebrauch. An seiner Seite wandelt der Leser entlang berühmter Museen und dem epochalen Empire State Building, beständig versorgt durch Wackwitz assoziative Gedankenketten. Man bekommt beim Lesen tatsächlich das Gefühl live dabei zu sein.

“Das Empire State Building längere Zeit zu betrachten bedeutet eine Begegnung mit dem Inkommensurablen. Man kann dann nach einiger Zeit nichts Bestimmtes mehr sagen über dieses wirklich maßlose, alle gewohnten Maßstäbe übersteigende Gebäude” resümiert Wackwitz zum Beispiel und lässt seinen Gedanken freien Lauf. Wir folgen ihm gerne!

Vor allem weil er sich im Verlauf des Buches keineswegs darauf beschränkt uns zu den New Yorker Sightseeing Highlights zu führen, sondern dafür sorgt, dass wir ihm, bestens unterhalten, bis in das Künstlerviertel Greenwich Village folgen, wo wir seine Gespräche mit Einheimischen, Kunstliebhabern und Paradiesvögeln belauschen können.

Der Autor ist übrigens ein versierter New York Führer: Schon als Kind mit der Mutter nach New York gereist, hat der gebürtige Stuttgarter Stephan Wackwitz nach Umwegen über Neu Delhi, Tokyo, München, Krakau und Bratislava endgültig in den Big Apple gefunden, wo er sich nun neben seiner Arbeit im Goethe Institut als essayistischer Stadtwanderer betätigt. In „Fifth Avenue“ lässt er uns, ohne sich selbst zu sehr in den Mittelpunkt zu rücken, an seinen Spaziergängen durch eine der aufregendsten Städte der Welt teilhaben.