Literarisches Gruseln aus Schweden

Bettina Apelt | Posted 01/09/2010 | Krimis | Keine Kommentare »

Letzte Woche fesselte mich eine Lektüre aus dem Staate Dänemark, diese Woche ist es der Schwede Håkan Nesser. „Die Perspektive des Gärtners“ heißt sein neuer Krimi, meine fünfte Lesebegegnung mit ihm: dieses Mal ein bisschen anders.

Die Sprache ist ausgereift wie immer, aber selten war Nesser so literarisch. Auch der Handlungsort ist etwas weiter gewandert als sonst. Nessers alter Ego – ein Schriftsteller – berichtet uns aus New York. Dort versucht er die Entführung seiner Tochter zu verarbeiten und seine Frau zu halten. Dieses schwierige Unterfangen ist gewürzt mit einer Prise Parapsychologie, etwas Privatschnüffelei und jeder Menge Geheimnisse, die sich langsam offenbaren.

Sprachlich immer mal wieder mit besonderen Feinheiten ausstaffiert, versteigt sich der Autor bei der Dramatik ein bisschen. So kommt die späte Wende überraschend und scharf, das Ende mäandert allerdings ins Unklare und für einen Krimi wird es bisweilen zu kryptisch.

Abschließend lässt sich sagen: Spannend ja, ein typischer Nesser nein, lesenswert dennoch. Eine Empfehlung für alle die es eigentlich gerne literarisch mögen und in der Kriminalliteratur oft den Feingeist vermissen. Für all jene, denen das dann doch diffus ist, seien Nessers andere Bücher eine Empfehlung: Nicht ganz so ungewöhnlich hochgeistig, dafür aber eine Spur griffiger. Gute Kriminalliteratur mit Anspruch aus Schweden.

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Titel:
Die Perspektive des Gärtners: Roman

ISBN-13:
9783442751730

Autor:
Håkan Nesser

Verlag:
btb Verlag

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