Lobhuddelei auf Erich Maria Remarque

Frauke Schlieckau | Posted 25/09/2010 | Autoren | Keine Kommentare »

Mit einem einzigen, schmalen Buch katapultierte sich Erich Maria Remarque 1929 an die Spitze der deutschen Schriftsteller-Elite und gelangte darüber hinaus zu Weltruhm: Sein Antikriegsroman „Im Westen nichts Neues“ ist eine Geschichte, die an die Seele rührt. Dass das Buch gleich nach seinem Erscheinen zum sensationellen Erfolg wurde, lag vor allem daran, dass Erich Maria Remarque in seinen Zeilen das thematisierte, was eine ganze Generation spürte: Den Verlust ihrer Unschuld. Der Krieg hatte sie um ihre Jugend gebracht, ihre Existenz wurde, auch wenn sie wie Erich Maria Remarque schrieb „den Granaten entkamen“, durch ihren Aufenthalt an der Front zerstört.

Erich Marie Remarque hat selbst am ersten Weltkrieg teilgenommen. Mit nur achtzehn Jahren wurde er als Soldat eingezogen. Nachdem er 1919 aus dem Wehrdienst entlassen wurde, verdingte er sich als Journalist, bevor er zehn Jahre später die traumatischen Erlebnisse an der Front literarisch in seinem Meisterwerk verarbeitete. Nachdem die Nationalsozialisten ihn 1938 ausbürgerten, siedelte der Autor 1941 in die USA über.

Während Erich Maria Remarque seine Zeit im Schützengraben überlebte, kehrt sein Ich-Erzähler in „Im Westen nichts Neues“ nicht aus dem ersten Weltkrieg zurück: Er stirbt im Oktober 1918. Der Tag, an dem sein Tod eintritt, ist ein Tag „der so ruhig und still war, dass sich der Heeresbericht darauf beschränkte, im Westen sei nichts Neues zu melden.“

„Im Westen nichts Neues“ wurde über 20 Millionen Mal verkauft, in 50 Sprachen übersetzt und gilt als das weltweilt meistgelesene Buch nach der Bibel. Seinem Autor gelingt es auf herausragende Weise und ohne dabei in Betroffenheit zu verfallen, uns sein Wissen um die Grausamkeit des Krieges einzupflanzen. Heute vor vierzig Jahren ist Erich Maria Remarque in Locarno gestorben.

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Titel:
Im Westen nichts Neues

ISBN-13:
9783462022858

Autor:
Erich Maria Remarque

Verlag:
Kiepenheuer & Witsch

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