Fernsehmarathon für Histo-Fans!
Petra Bohm | Posted 19/11/2010 | Autoren, Literatur im TV | 1 Ein Kommentar »Zum 100. Todestag des russischen Schriftstellers Lew Tolstoi zeigt 3sat das vierteilige Historiendrama “Krieg und Frieden”. Heute um 20.15h geht es los, die zweite Folge ist im Anschluss um 21.50h, die dritte und vierte Folge sind am Samstag, 20.11., sowie am Sonntag, 21.11., jeweils um 20.15h zu sehen. Da heisst es: Chips und Erdnüsschen bunkern, mindestens 1 Flasche Rotwein und… SEUFZ
Das Spektakel wurde 2007 mit großem Aufwand in Russlands Palästen und Adelshäusern gedreht. Aus Tolstois gut 1600 Romanseiten wurden 400 gelungene Fernsehminuten. Ausstattung, Ballszenen und Schlachtengetümmel sieht man das üppige 26-Millionen-Euro-Budget im Positiven an. Die Musik stammt von Jan A. P. Kaczmarek, der für die Filmmusik zu “Finding Neverland” einen Oscar erhielt.
St. Petersburg im Jahr 1805: Während die Truppen Napoleons halb Europa erobern, bereitet sich das russische Zarenreich auf den Kriegseintritt an der Seite Österreichs vor. Bei einem Fest anlässlich des Namenstages der jungen Natascha (Clémence Poésy) begegnen sich der uneheliche Adelssprössling Pierre Besuchow (Alexander Beyer), der ambitionierte Prinz Andrej Bolkonski (Alessio Boni) und einige Mitglieder der Familien Rostowa und Kuragin. In den Jahren bis zum Großen Krieg zwischen Frankreich und Russland folgt man ihren zum Teil tragischen Schicksalen auf den Schlachtfeldern Europas und in den Palästen Russlands – hin- und hergerissen zwischen Liebe und Leidenschaft, Hoffnung und Angst, Gehorsam und Rebellion.
Auch wenn das ZDF zur Erstausstrahlung 2008 mit dem Slogan warb “Nach diesem Film wird jeder glauben, dass Sie das Buch gelesen haben” – wer sich wirklich für diese Zeit und den Autor interessiert, kommt an dem Jahrhundert-Roman von Lew-Tolstoi nicht vorbei.
Tolstois Klassiker der Weltliteratur liegt nun auch endlich in einer Neuübersetzung vor, die konsequent dem Original folgt. Tolstois größtes Werk beschreibt die Epoche der Napoleonischen Kriege und vor allem des Russlandfeldzugs in unvergleichlicher, monumentaler Weise. Er spannt ein weit verzweigtes Netz von Machtkämpfen, Familien- und Liebesgeschichten, in das die Weltgeschichte immer wieder gewaltsam eingreift. Nachwort und Anmerkungen der Neuübersetzung von Barbara Conrad beschreiben den geschichtlichen Hintergrund und machen die überwältigende Leistung des großen Schriftstellers deutlich.
Vielen Dank für den TV HISTO TIPP! glg, Tanja