Morden ohne Modernisierungsdrang
Bettina Apelt | Posted 12/01/2011 | Krimi | Keine Kommentare »In den 90ern war ich noch keine regelmässige Krimileserin. Die ersten Bücher, die ich den Händen hielt, waren Urlaubslektüre, die bei uns für entspannte Reisen eingekauft wurde. Taschenbücher, die Spannung versprachen und meist hielten, und die an sonnigen Tagen binnen weniger Stunden am Pool gelesen wurden.
Es waren meist amerikanische Krimis, mit verzwickten Plots und ich habe sie sehr geliebt. Vor allem weil ich sehr schwer damit aufhören konnte und immer erst zufrieden war, wenn ich auf der letzten Seite war. Der Taschenbuch-Fundus von damals ist ausgelesen und Ähnliches habe ich in den letzten Jahren nicht mehr gefunden und auch nicht mehr damit gerechnet.
Überraschung nicht ausgeschlossen
In Buchhandlungen gibt es solche fesselndenden 90er Bücher nicht mehr, dachte ich. Bis ich vor wenigen Tagen Sandra Browns „Süßer Tod“ in den Händen hielt. Ein Buch, das einer schönen Zeitreise gleicht. Eine Journalistin wird in ein Justiz-Komplott verwickelt, freundet sich mit ihrem Widersacher an und überlegt 500 Seiten wer der Gute und wer der Böse ist.
Natürlich gibt es hier Verfolgungsjagden, ein bisschen Liebe und jede Menge Spannung. Toll ist an diese Art zu schreiben aber nicht nur die Tatsache, dass sonst selten im neuen Jahrtausend alte zerfledderte Telefonbücher vorkommen, sondern vor allem weil es faszinierende Wendungen gibt, wie man sie heute selten findet. Ein tolle Lektüre für kurzweilige Stunden, für all jene, die mal wieder einen Ausflug in die 90er machen wollen. Wer die Krimiwelt der 90er nicht kennt, könnte unbedingt auf den Geschmack kommen. Zum Weiterlesen empfiehlt sich beinahe alles von Sidney Sheldon.