Nein, hier geht es nicht um James-Bond-Tricks für den Fall, dass ihr mal auf der Skipiste oder beim Rennbootfahren von Dr. No’s Schergen verfolgt werdet – Joe Navarro erklärt, wie man die unbewusste Körpersprache z.B. seines Chefs oder der Freundin entschlüsseln kann…

Navarros Job beim FBI war über 25 Jahre lang Spione, Mörder und Verbrecher anhand ihrer Körpersprache zu entlarven. Übrigens: nur 20 Prozent unserer Kommunikation laufen über das gesprochene Wort – zu 80 Prozent kommunizieren wir nonverbal und unbewusst.

Wer z.B. überlässig im Bürostuhl lümmelt, kann sich diese Körperhaltung meist auch leisten: ein eindeutiges Zeichen von Selbstbewusstsein und Anspruchshaltung – häufig zu finden bei Führungspersönlichkeiten. Ein Griff an den eigenen Nacken während eines Gesprächs ist dagegen oft ein Signal für Zweifel oder Unsicherheit.

Der Experte für nonverbale Kommunikation beschreibt in seinem Ratgeber  ”Menschen lesen” von den Füßen aufwärts die Körperteile, deren typische Gesten und ihre Bedeutung, dazu gibt es zahlreiche Bilder und Beispiele – und das Ganze liest sich auch noch unterhaltsam, teilweise sogar richtig spannend.

Das neue Wissen kann man gleich am nächsten Tag im Büro oder auf der Party testen, oder sich einfach mal in ein Café setzen und Leute beobachten. Wirklich erstaunlich, was es da zu sehen und zu erkennen gibt, wenn man nur sein Auge ein wenig schult. Natürlich können (und sollen) Navarros Tipps auch im Privat- oder Berufsleben helfen, so manche Klippe geschickt zu umschiffen, Menschen und ihre Beweggründe einfach besser zu verstehen, aber auch die eigene Körpersprache gezielt einzusetzen. Üben – und dann auf in die nächste Gehaltsverhandlung!!!

Achso. Apropos Geld. Wobei ist es ganz besonders wichtig, die eigene Körpersprache im Griff zu haben? Richtig – mit dem Pokerface beim gleichnamigen Kartenspiel! Hier gibt es auf youtube gleich eine ganze Reihe von Poker-Tipps und auf englisch auch ein ganzes Buch zum Thema von Navarro.

Joe Navarro, Jahrgang 1953, kam mit acht Jahren aus Kuba in die USA. Da er kein Wort Englisch sprach, entdeckte er sehr früh den Nutzen der nonverbalen Kommunikation. Später entlarvte er als FBI-Agent 25 Jahre lang Spione, indem er ihre Körpersprache beobachtete und ihre wahren Gedanken und Gefühle bloßlegte. Heute unterrichtet er das Entschlüsseln nonverbaler Kommunikation an Universitäten und verfasst Bücher.