Die Leichtfertigen
Frauke Schlieckau | Posted 05/06/2011 | Belletristik | Keine Kommentare »Dass Schriftsteller zwar einerseits die Welt und das Weltliche als Inspiration brauchen, um ihre Geschichten schreiben, andererseits aber stets an ihr leiden und sich an ihr abarbeiten ist spätestens seit Thomas Mann kein Geheimnis mehr. Es ist also ein klassisches Thema, dass Philippe Dijan in seinem Roman „Die Leichtfertigen“ aufgreift ….
Fans des Kult-Autors, dem einst sein Roman „Betty Blue“ zu Ruhm verhalf, werden von dem neusten Werk des Franzosen begeistert sein, denn es gilt als das Beste seit Jahren. Djian nimmt den Leser mit auf eine Reise an die französisch-spanische Grenze. Hier begegnen wir seiner Hauptfigur (Alter Ego von Djian?) Francis, einem charmant-misantrophischen Schriftsteller, der sich nach dem plötzlichen Verschwinden seiner Tochter um die beiden Enkel kümmern muss…
Das Buch beginnt mit einer Ahnung: An dem Morgen als der sechzigjährige Francis sich bereit macht und Alice und seinen Schwiegersohn vom Flughafen abholen will, weiß er instinktiv, dass die Tochter nicht in der Maschine sein wird – und behält zu seinem großen Unglück recht.
Nun hat er die ganze Bagage am Hals. Schon bald werden Francis die Sorge um die Tochter, vor allem aber auch die beiden Kinder und der besorgte Ehemann von Alice zu viel und er versucht, sich in seine Tätigkeit als Schriftsteller zurückzuziehen. Das allerdings ist nicht so einfach, wenn um einen herum das totale Chaos ausbricht. Als er merkt, dass die innere Emigration nichts nützt, versucht Francis mit beißendem Humor Herr der Lage zu werden. Ob ihm dies gelingt und ob Alice, die eine berühmte Schauspielerin und bekannt für ihre Eskapaden ist, wieder auftaucht, solltet Ihr allerdings selbst herausfinden und Phillippe Djians „Die Leichtfertigen“ schon einmal für die Ferien einplanen, denn das Buch ist ideale Urlaubslektüre!