Ihr habt für diesen Sommer einen Pauschal-Urlaub gebucht? Dann solltet ihr diesen satirischen Roman lieber nicht lesen – es sei denn, ihr habt eine Reiserücktrittskostenversicherung abgeschlossen…

Mit scharfer Zunge nimmt ZEIT-Redakteur Mark Spörrle die verschiedensten Urlaubertypen aufs Korn und wider erwarten (ich fand, Cover und Titel lassen eher auf eine Kolumnensammlung schließen) handelt es sich um eine zusammenhängende Story, die natürlich nicht an gängigen Klischees spart.

Die Reise der verschiedenen Protagonisten führt diese aus unterschiedlichsten Gründen in ein Vier-Sterne-Clubhotel auf einer unbenannten Ferieninsel auf der Pauschalurlauber mit Strohhalmen Sangria aus Eimern trinken. Susan findet Cluburlaub schrecklich, aber da sie ihrem Leben schnellstmöglich ein Ende setzen will, ist ihr das Hotel egal. Schon im Flieger sitzt neben ihr ausgerechnet Mario, Profi-Liegen-Reservierer und Super-Prolet, der den All-inclusive-Urlaub Euro für Euro abarbeitet = absäuft. Dafür lernt Susan aber auch Powerfrau Jessica kennen und hat mit der gestressten Karrieristin auf einmal wieder Spaß am Leben. Jessica verwechselt allerdings zwei SMS und steht am Ende nicht nur ohne Job sondern auch ohne Freund da. Auch eine Familie darf in der Besetzung natürlich nicht fehlen und so erleben Oliver nebst Frau, Zwillingen und Schwiegereltern vom nicht vorhandenen Reiseleiter und Meerblick, über zusammenkrachende Klappbetten, hauchdünne Wände (Ihr wollt immer noch Pauschalurlaub machen???), mieses Essen und einen uninteressierten Hoteldirektor sämtliche Klischees, die einem zu dieser Art Urlaub einfallen.

Achso, und dann gibt es noch Moritz (Til Schweiger?), einen berühmten Schauspieler, der nicht erkannt werden will und sich deshalb als sein eigener Doppelgänger ausgibt und einen Vulkanologen, der sich seit 2 Tagen in seinem Minibad eingeschlossen hat und auf Hilfe hofft…

Ich wünsche euch schöne Ferien! Falls ihr euch nach der Lektüre noch traut…

Mark Spörrle ist Redakteur bei der »ZEIT« und schreibt satirisch-humorvolle Bücher über den irrwitzigen Alltag. Zu den erfolgreichsten zählen »Ist der Herd wirklich aus?« und »Aber dieses Jahr schenken wir uns nichts!«.Der Bahnreiseführer »Senk ju vor träwelling«, den er mit Lutz Schumacher verfasste, stand über ein Jahr unter den Top 20 der »Spiegel«- Bestsellerliste. Mark Spörrle lebt mit seiner Familie in Hamburg.