Ja, es ist wahr: Die Geschichte der Metamorphose der unscheinbaren, gedemütigten Ehefrau, die sich allen Widrigkeiten zum Trotz in eine selbstbewusstere, stärkere und lebensfrohere Frau verwandelt ist nicht neu, vom Thema her ist Pancols Buch tatsächlich ein klassischer „Frauenroman“. Aber er ist definitiv zu schade, um in diese Schublade gesteckt und vielleicht deshalb nicht gelesen zu werden…

Angeödete Ehemänner, verlassene Ehefrauen, unscheinbare und schöne, kluge und oberflächliche Schwestern, hartherzige Mütter, motzige pubertierende Töchter und viele mehr bevölkern diese moderne Aschenputtel-Geschichte, in der die farblose Historikerin Josephine von ihrem Mann verlassen wird und anschließend einen Roman schreibt, der im Namen ihrer Schwester veröffentlicht wird und sich zum absoluten Bestseller entwickelt.
Damit nimmt das Leben beider gewaltig an Fahrt auf, und wir als Leser werden auf über 600 Seiten bestens unterhalten. Die Krokodile haben übrigens eine kleine, gruselige Nebenrolle, die aufmerksame Leser vielleicht sogar vorausahnen können. Was Pancols Buch über den Durchschnitt heraushebt, sind vor allem die komplex aufgebaute Geschichte und ihre sympathischen, authentischen Figuren, die im Gedächtnis haften bleiben. Stoff für ein schönes langes Herbstwochenende also.

Katherine Pancol wurde 1954 in Casablanca geboren und lebt seit früher Kindheit in Frankreich. Nach ihrem Literaturstudium arbeitete sie als Lehrerin, Journalistin und Autorin. Die gelben Augen der Krokodile wurde mit dem begehrten „Prix Maison de la Presse“ ausgezeichnet, es folgten die Romane „der langsame Walzer der Schildkröten“ und „Montags sind die Eichhörnchen im Central Park traurig“, die beide bei C. Bertelsmann in Vorbereitung sind. Die Romane um die sympathische Titelheldin Josephine wurden in Frankreich über zwei Millionen Mal verkauft und werden derzeit in fünfundzwanzig Sprachen übersetzt.

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