Island auf dem Sofa
Bettina Apelt | Posted 19/10/2011 | Krimi | Keine Kommentare »Nachdem ich nicht auf der Frankfurter Buchmesse war, habe ich beschlossen diese Woche also mein zweites isländisches Buch zu lesen. Um wenigstens am Island-Schwerpunkt irgendwie teilzunehmen.
Ein bisschen gruselt mich schon, als ich mit „Geisterfjord“ anfange: Zwei Handlungsstränge nebeneinander, einer düsterer als der andere. Da geht es um drei Freunde, die sich im Winter auf einer leeren Insel der Aufgabe stellen, ein Haus zu reparieren. Und – der zweite Strang – es geht um einen Mann, der seinen Sohn verloren hat, und wieder Sinn im Leben finden will. Und jede Menge Überirdisches – und das ohne jegliche Plattheit.
Das Geisterfjord – die Beherbergung der drei Freunde – macht bald seinem Namen alle Ehre: Schnell wird klar, dass die drei nicht nur jede Menge Unausgesprochenes mit sich rumtragen, sondern dass sie auch definitiv nicht alleine auf der Insel sind. Was der in der Ferne trauernde Vater zu tun hat, dass man Kinder nicht unterschätzen soll und Erscheinungen durchaus glaubhaft geschildert werden können, sind nur einige der Dinge, die in meiner zweiten Island-Lektüre vorkommen.
Die beiden Handlungsstränge zu verbinden, scheint fast unmöglich und die Tatsache, dass dies so fulminant gelungen ist, machen das Buch zu einer echten Empfehlung: Island für (Frankfurt-)Daheimgebliebene!