Auf der Suche nach einer Vertrauensperson sieht sich die alleinerziehende Callie, Mutter einer herzkranken Tochter, vor allem in der Nachbarschaft um. Das gestaltet sich nicht so leicht: Da ist die Amerikanerin Suzy, die sie am liebsten ganz für sich hätte, Debs, die paranoid scheint und irgendwas verbirgt, und jede Menge Leute, die Callie ganz bewusst meiden. Nicht zu vergessen: Zwei Männer, die in erster Linie durch Abwesenheit glänzen, aber dennoch ihre ganz eigene Rolle in ihrem Leben haben.

Als Callie wieder arbeiten will, spitzt sich die Lage zu: Während sie eine unabhängige Sounddesignerin mimt, trachtet jemand ihrer Tochter nach dem Leben. Schwierig ist es, das zu verhindern, wenn man vielleicht der falschen Person traut und selbst wenig zutrauen zu sich hat. Wie einsam Callie eigentlich wirklich ist, scheint der Leser noch vor ihr zu merken. Wenig vorteilhaft sind hierbei einige Entscheidungen, die sie in der Vergangenheit getroffen hat.

Die Einsamkeit und Beklemmung von Callie springt schnell auf den Leser über: So sehr, dass der Autorin zu verzeihen ist, dass das Ende etwas moralkeulenschwingend gerät. Nach fast 400 Seiten Beklemmung ist man darüber (fast) dankbar.