Zum zweiten Mal lasse ich mich mit der Autorin Linda Castillo auf einen Krimi im Amisch-Umfeld ein. Auch in “Wenn die Nacht verstummt” wird ihre Polizeichefin Kate Burkholder wieder hin- und hergerissen zwischen ihrem neuen Leben bei den “Englischen” und ihrer eigenen Amisch-Vergangenheit…

Drei Erwachsene liegen in einer Jauche-Grube, erstickt. Zurück bleiben vier Kinder und die Frage, wer diesen gottesfürchtigen Menschen Böses wollte. Der Autorin gelingt es hierbei die Gepflogenheiten bei der Amisch-Gemeinde zu erläutern, ohne belehrend zu wirken. Dass ihr mit ihrer Protagonistin eine sehr ausdrucksstarke Person gelungen ist, tut sein Übriges. Neben der Geschichte der Gemeinde sind auch die Schilderungen des aufkeimenden Liebesleben der Protagonisten feinfühlig geschildert und machen vor allem neugierig, was da noch kommen mag.

Es war das zweite Buch von Linda Castillo, das ich in diesem Jahr gelesen habe. Aber mit Sicherheit nicht das letzte.

Linda Castillo wurde in Dayton/Ohio geboren und arbeitete lange Jahre als Finanzmanagerin, bevor sie sich der Schriftstellerei zuwandte. Ihre Thriller, die in einer Amisch-Gemeinde in Ohio spielen, sind nicht nur ein internationaler Erfolg, die ersten beiden Bände ›Die Zahlen der Toten‹ und ›Blutige Stille‹ standen auch wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in Texas.