Drei Männer brechen auf, um die Welt zu verändern…
Karsten Kramm | Posted 02/07/2012 | Belletristik | Keine Kommentare »Jürg Amann erzählt in seinem neuen Roman “Wohin denn wir” von Aufbruchsstimmung und Entmutigung, von einer Hoffnung, die 1793 die gleiche war wie im Jahr 1968 – und ihrer Enttäuschung…
Geschickt verwebt Amann zwei Zeitebenen ineinander: Unter dem Schlachtruf “Reich Gottes!” schließen die Studenten Hölderlin, Schelling und Hegel einen Freundschaftsbund im Zeichen des Idealismus, unter dem sie die Welt verändern wollen. Jahre später blicken die drei voller Resignation auf ihre großen Ideen zurück, die sich zwischen Erfolg und Scheitern im Beruf, zwischen Karriere und Alltagsnotwendigkeiten verloren haben. Knapp 200 Jahre später ziehen drei Studenten aus ihrer Provinzstadt in das Berlin des Jahres 1969. “Paradise now!” ist ihre Devise, doch finden sie von der 68er-Bewegung nur die kläglichen Überreste vor. Gemeinsam ist beiden Generationen die Hoffnung auf eine grundlegende Wandlung der Gesellschaft – und ihre Enttäuschung…
Der unter anderem mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis und dem Conrad-Ferdinand-Meyer-Preis ausgezeichnete Schweizer Autor Jürg Amann gehört zu den konstanten Größen des deutschsprachigen Literaturbetriebs.