Viel Spielraum
Bettina Apelt | Posted 08/08/2012 | Krimi | Keine Kommentare »Im Krimiregal findet man in den Buchhandlungen nun Myla Goldbergs „Böse Freundin“. Es ist vieles, ein Krimi ist es auch, aber sicher nicht vordergründig…
Die 32-jährige Celia wurde mit 11 Zeuge, als ihre beste Freundin Djuna verschwand. Zwanzig Jahre später glaubt sie sich zu erinnern, dass sie damals eine Falschaussage gemacht hat. So soll Djuna nicht in ein fremdes Auto gestiegen, sondern in einem Brunnen gefallen sein. Celia versucht, sich den alten Freundinnen zu offenbaren, bespricht sich mit der Mutter, befragt den Bruder und berät sich mit dem Freund. Doch keiner scheint ihr recht zu glauben und vor allem will jeder das Thema unter den Tisch kehren. Immer deutlicher wird, welche gewichtige Rolle das Verschwinden von Djuna in Celias heutigem Leben spielt. Was damals wirklich geschah, gerät in den Hintergrund. Vielmehr geht es um das Psychogramm einer ängstlichen Frau, die stellenweise mutiger war, als sie dachte. Das kann mitunter etwas langatmig geraten, die feinen Zwischentöne entschädigen aber für kleine Strecken und wenn man ganz genau liest, bietet das Ende viel Spielraum. So viel wie bei einem Krimi selten.
Lesenswert!