Erzieher mit Vorwand
Bettina Apelt | Posted 10/10/2012 | Krimi | Keine Kommentare »Johan Theorins „So bitterkalt“ spielt in einer Vorschule. Es ist keine gewöhnliche Vorschule. Es handelt sich um eine Vorschule, die mit einer psychiatrischen Klink verbunden ist…
Grund für diese Verknüpfung sind die Verwandtschaftsverhältnisse der Kinder. Jedes der Kinder hat einen Verwandten, der in der Klinik untergebracht ist, und davor zum Mörder oder Gewaltverbrecher wurde.
Eine Handvoll Lehrer sollen dafür sorgen, dass die Kinder ihre Eltern besuchen können, ohne das etwas passiert. Die Lehrer dürfen nichts über den Hintergrund der Eltern wissen. Doch so verschwiegen wie die Klinikleitung sind auch die Lehrer selbst. Kaum einer der Erzieher in St. Patricia ist nur vor Ort um sein Brot zu erwerben, oder den Kindern zu helfen. So viele Geheimnisse können nur zu einem dunklen Ende führen.
Der Leser bleibt nach der Lektüre von fast 500 Seiten Unterhaltung zurück mit einem Gefühl der Beklemmung, mit einer Begeisterung für die Schreibweise des Autors und mit einigen Fragen. Lesenswert.
Johan Theorin, geboren 1963 in Göteborg, gehört zu den meistgelesenen Krimiautoren seines Landes. Die ersten drei Bände seines Öland-Quartetts, ausgezeichnet mit dem Preis für das Beste Krimidebüt und den Besten Kriminalroman des Jahres sowie dem renommierten CWA International Dagger Award, führten regelmäßig die schwedischen Bestsellerlisten an. »So bitterkalt« gehört nicht zu den Öland-Romanen und war in Schweden ein großer Publikums- und Presseerfolg. Mehr zum Autor unter: www.johantheorin.com