Abschied von Sansibar

Petra Bohm | Posted 16/09/2013 | Belletristik | Keine Kommentare »

Der neue Roman des Schweizer Autor Lukas Hartmann („Bis ans Ende der Meere“, „Räuberleben“) macht wieder einmal Geschichte auf unvergleichbare Arte lebendig. Im Mittelpunkt: das Schicksal der arabischen Prinzessin Salme bint Said , die im 19. Jahrhundert mit einem Hamburger Kaufmann durchbrannte…

Der spannenden Saga zugrunde liegen die Memoiren und Briefe von Emily Ruete, sowie die Korrespondenz ihrer 3 Kinder. Im Buch ist es vornehmlich der älteste Sohn Rudolph, der als alter Mann in einer Rückschau das bewegende Schicksal der Prinzessin von Sansibar aufleben lässt.

Der Hamburger Kaufmann Heinrich Ruete und Prinzessin Salme bint Said lernen sich 1866 in Sansibar kennen und lieben. Die Beziehung zwischen einem ausländischen Christen und einer muslimischen Prinzessin ist zu dieser Zeit völlig undenkbar und so flieht die junge Frau an Bord eines englischen Kriegsschiffes in ein neues und zunächst glückliches Leben. Noch in Aden wird geheiratet, Salme konvertiert, nimmt einen neuen Namen an und geht als Emily Ruete mit ihrem Heinrich nach Hamburg. Trotz aller Unwegbarkeiten führen die beiden eine zufriedene Ehe und bekommen 3 Kinder, aber dem Paar ist keine lange gemeinsame Zeit gegönnt: 1870 stirbt Heinrich bei einem Unfall und Emily muss sich in dem fremden Land mit 3 kleinen Kindern und ohne Vermögen durchschlagen. Sie versucht Kontakt zu ihrer Familie in Sansibar aufzunehmen, doch ihr Bruder, der Sultan, bleibt unerbittlich und nimmt die Christin nicht wieder auf. Emily leidet unter der Situation, fühlt sich verloren in der fremden Welt. Dann setzt Bismarck sie auch noch als Druckmittel in der deutschen Außenpolitik ein – Emily emigriert mit ihren Töchtern nach Beirut. Doch auch die Kinder stehen zwischen den Kulturen, werden durch das Schicksal der Mutter und deren Sehnsucht nach Sansibar geprägt…

330 historisch hochinteressante unterhaltsam und spannend zu lesende Seiten.

Lukas Hartmann, geboren 1944 in Bern, studierte Germanistik und Psychologie. Er war Lehrer, Journalist und Medienberater. Heute lebt er als freier Schriftsteller in Spiegel bei Bern und schreibt Bücher für Erwachsene und für Kinder. Mit seinen Romanen steht er regelmäßig auf der Schweizer Bestsellerliste. Für ›Bis ans Ende der Meere‹ wurde er 2010 mit dem Sir-Walter-Scott-Literaturpreis für historische Romane ausgezeichnet.

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