Eine Handvoll Worte
Petra Bohm | Posted 08/10/2013 | Belletristik | Keine Kommentare »Diese herrlich romantische Geschichte um einen verschollenen Brief erstürmt zu Recht schon wenige Tage nach Erscheinen die Bestsellerlisten. Ein MUST READ für kuschelige Herbstabende! (Taschentücher bereit legen…)
Der Roman ist übrigens vor „Ein ganzes halbes Jahr“ erschienen und wurde erst jetzt, nach dessen sensationellem Erfolg, ins Deutsche übersetzt. Auch wenn die Thematik eine andere ist, werden Moyes-Fans begeistert sein, aber sicherlich wird diese dramatische Liebesgeschichte der Autorin auch viele neue Leser bescheren.
Dieses mal verwebt Jojo Moyes geschickt 3 Zeitebenen. Im Jahr 2003 findet die Londoner Journalistin Ellie auf der Suche nach einer Story einen Brief aus den 60er Jahren. Darin bittet ein Mann seine grosse Liebe, deren Ehemann zu verlassen und mit ihm nach New York zu gehen. Ellie selbst ist die Geliebte eines verheirateten Mannes und abgesehen davon, dass sie in ihrem Job deswegen nachgelassen hat und dringend einen Erfolg braucht, fühlt sie sich dadurch von dem Brief zutiefst berührt und beginnt zu recherchieren. Den Grossteil des Buches nimmt die Geschichte der Adressatin des Briefes ein. Im Jahr 1960 leidet Jennifer nach einem Autounfall an einer Amnesie. Sie ist unglücklich verheiratet mit dem reichen Unternehmer Laurence und ist im typischen Rollenbild einer Frau in den 60er Jahren gefangen. Nur langsam kehren ihre Erinnerungen zurück. In der dritte Zeitebene erzählt Jojo Moyes von der Zeit vor Jennifers Unfall, als diese sich verliebt – allerdings nicht in ihren späteren Ehemann…
Der Roman ist eine berührende, oft zu Tränen rührende Liebesgeschichte und ein authentisch geschildertes Sittenbild der 60er Jahre zugleich. Das Lesen erfordert einige Aufmerksamkeit, denn die Zeiten wechseln häufig und auch plötzlich. Doch sie sind so geschickt verwoben und gefühlvoll erzählt, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag – bei rund 500 Seiten ist das dann schnell eine durchgelesene Nacht!