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Die Schweiz und ihre Buchmessen

admin | April 11th, 2008 | Preise und Events | Keine Kommentare »

Peter Bichsel an der Buchmesse Olten 2007 (Bild: Andre Albrecht) Nach BuchBasel kommt buch.08. Parallel finden in Genf, Olten und Luzern weitere Buchmessen statt und Zürich serviert ebenso Festivals mit Buchverkaufsständen. Man könnte den Überblick verlieren. Ein Artikel zur Auslegeordnung. Als vor fünf Jahren der Verein “Basler Literaturfestival” in Zusammenarbeit mit der “Messe Basel” eine neue Buchmesse lancierte, wurden kritische Stimmen laut, da sie am gleichen Wochenende stattfand wie der Büchersalon in Genf. Dann schien die BuchBasel zu einem Erfolg zu werden und mauserte sich zur klassischen Messe in den modernen Hallen mit viel Glas und Metall. Mathyas Jenny, der Vater der bekannten Autorin Zoe Jenny, leitete das Kulturprogramm und Stephan Lips von der Messe AG die Ausstellung. Aus familiären Gründen stieg Jenny 2006 aus dem Literaturfestival-Verein aus und der Verleger Egon Ammann übernahm die Programmleitung. Dies betraf das Rahmenprogramm mit Lesung der BuchBasel. Rettungsversuch Stephan Lips von Messe Basel

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Komm’, wir kaufen was Überflüssiges!

admin | April 11th, 2008 | Autoren | Keine Kommentare »

Benjamin R. Barber: Der Markt macht uns zu KindernFoto: C.H. Beck Der einflussreiche US-Politikwissenschaftler stellt in Deutschland und Österreich sein neues Buch "Consumed" vor. Zum Buch: Ein neues Ethos prägt das Gesicht des globalen Kapitalismus, stellt Barber fest. Überflüssige Güter werden in großer Zahl produziert, Kinder zu Konsumenten gemacht und Erwachsene in infantile Schnäppchenjäger transformiert. Zielte früher die Wirtschaft auf die Herstellung wichtiger und nützlicher Produkte, so sei die neue verbraucherorientierte Ökonomie darauf aus, Bedürfnisse und Marken zu schaffen. Das ist die Hauptkritik, die Barber in seinem neuen Werk übt. An die Stelle eines demokratischen Kapitalismus sei eine infantile Konsumwelt getreten, deren Pathologien die Freiheit der liberalen Welt bedrohten. Entweder, so Benjamin R. Barbers provokante These, werde der Kapitalismus das infantile durch ein demokratisches Ethos ersetzen und Gleichheit wieder ebenso fördern wie Profit, Vielfalt und Konsum, oder die Infantilisierung werde nicht nur die Demokratie, sondern auch den Kapitalismus selbst zugrunde

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Wird das Buch elektronisch?

admin | April 10th, 2008 | Preise und Events | Keine Kommentare »

Sieht so das Buch der Zukunft aus? Es kursieren Gerüchte, die besagen, dass elektronische Bücher die herkömmlichen verdrängen werden. Ein Buchhändler wurde im Quartier von einem Kollegen angesproche… "Ha! Jetzt gehts Euch Buchhändlern an den Kragen!" Ich drehte mich um, es war Eugen: "Wieso? Was meinst Du, die Preisbindungs-Sache?" "Nöö! Die E-Books natürlich. Hab mir so ein Ding angeschafft. Klasse, sag ich Dir. So groß wie ein Rechner und auf den kann ich den ganzen Stephen King herunterladen." Eindruck zeigend äußerte ich mich mit "Wow!" "Ja ja! Einloggen, Kreditkartennummer eingeben und schon ist der Wälzer in meinem coolen E-Book." "Und warum soll es uns Buchhändlern an den Kragen gehen?" fragte ich ebenso cool zurück. "Na, ich hol mir das Buch mit Tastendruck im Pijama nach Hause. Fertig mit Gequassel im Laden, und mit dem Altkarton durch die Büchersendungen ist auch Schluss." "Hm…" "Was ‘hm’? Keine Panik?" "Nöö." "Das ist doch

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Die russische Krake

admin | April 10th, 2008 | Autoren | Keine Kommentare »

Waleri Panjuschkin: Wissen Sie, worauf Sie sich da einlassen?Foto: Droemer Verlag In gefährlicher Mission: Das russische Autorenduo Waleri Panjuschkin und Michail Sygar erzählt die geheime Geschichte von Gazprom, des größten Erdgasproduzenten der Welt. “‘Ich habe beschlossen, den Minister für Brennstoffe und Energie zu entlassen’”, verkündete der Präsident. Dabei streifte er die Mitglieder der Regierung mit seinem schweren Blick, als wollte er auch den geringsten Widerspruch im Keim ersticken.

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Mein Leben an seiner Seite

admin | April 9th, 2008 | Biografien | Keine Kommentare »

Eliette von Karajan spricht erstmals über die intensive Zeit, die sie mit ihrem Mann verbracht hat. Dabei steht nicht nur der geniale Künstler im Mittelpunkt, sondern vor allem der Mensch. Dieses Buch ist ihr Geschenk zu seinem 100. Geburtstag. Eliette Mouet ist achtzehn, als sie Herbert von Karajan kennenlernt. Nach ihrer Hochzeit übernimmt er die künstlerische Leitung der Wiener Staatsoper, zudem ist er bereits Leiter der Salzburger Festspiele und Chefdirigent der Berliner Philharmoniker. Die beiden treffen sich zum ersten Mal auf einer Yacht in Saint-Tropez. Ein Jahr später sehen sie sich in London wieder. Gemeinsam mit einem Freund besucht sie dort ein Konzert, das Karajan dirigiert. Als er zum Dirigentenpult geht, erkennt er die junge Frau in der ersten Reihe. Von da an bis zu seinem Tod 1989 ist sie seine große Liebe. An seiner Seite taucht sie ein in die Welt der Musik. Sie begleitet ihn rund um den

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Nur Geschichte fotografiert

admin | April 9th, 2008 | Autoren | Keine Kommentare »

Heinrich Hoffmann: Verblendung und Verstrickung Zum Kopf schütteln – 51 Jahre nach seinem Tod erscheinen die Erinnerungen von Hitlers Leibfotograf Heinrich Hoffmann. Er sei nie involviert gewesen, von Verbrechen habe er nichts gewusst, lediglich die Zeitgeschichte will er fotografiert haben. Das sind die Kernaussagen, die Heinrich Hoffmann gegenüber Joe J. Heydecker gemacht hat, der jetzt, 51 Jahre nach Hoffmanns Tod, dessen Erinnerungen herausgebracht hat. Hoffmann hatte eigentlich Maler werden wollen und legte stets Wert darauf, dass dieses Berufsziel, das er mit dem jungen Adolf Hitler teilte, das Band zum "Führer" nur verstärkt habe. Als Fotograf indes konnte er schon früh auf beträchtliche Erfolge verweisen; 1908 machte ihn die Aufnahme eines Luftschiffunglücks berühmt. Bald schon betrieb er zwei Fotoateliers in München. Seine Spezialität: die fotografische Begleitung der Revolutionsjahre nach dem Ersten Weltkrieg. Schon 1920 dann trat der extrem völkisch gesinnte Hoffmann in die NSDAP ein, war "Hoffotograf" von Nazigrößen wie Göring

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Delirium und Ekstase

admin | April 8th, 2008 | Philosophie und Religion | Keine Kommentare »

"Delirium und Ekstase" versammelt Essays und Aufsätze von Thomas Ballhausen, die die Aktualität des Monster-Begriffs in den Mittelpunkt stellen und ästhetische Fragen mit politischen Fragen verquicken. Die thematische Vielfalt des Bandes, die von der klassischen Literatur bis zu populären Filmgenres reicht, unterstreicht die Brisanz einer hässlichen Ästhetik, sowie das ungebrochene Interesse an einem Themenfeld, das den Alltag auf mehr Weisen durchdringt, als gemeinhin wahrgenommen wird. Behandelt werden u.v.a. Arbeiten von Susan Sontag, Michael Haneke und Christoph Schlingensief. Theoretisch schwindelfrei und barrierelos legt Thomas Ballhausen mögliche Zugänge und Denkwege zu komplexen Werken. Mit “Delirium und Ekstase” eröffnet der Milena Verlag seine neue Reihe “exquisite corpse – Schriften zu Ästhetik, Intermedialität und Moderne”.Ausgehend von der Beschäftigung mit dem Außergewöhnlichen, Transgressiven und Monströsen in seinen unterschiedlichsten Ausprägungen wird hier ein einzigartiger publizistischer Raum geschaffen, der die Aktualisierung als auch Formulierung von ästhetischen und politischen Fragestellungen erlaubt. Sowohl wissenschaftliche Werke als auch ausgewählte Primärliteratur

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Die literarische Fernsehwoche vom 7. bis 13. April

admin | April 7th, 2008 | Preise und Events | Keine Kommentare »

Honoré de Balzac wird von Gérard Depardieu dargestellt. Interessantes, Relevantes – die Seite-4-Tipps für fernsehguckende Büchermenschen. 7. April, 22.50 Uhr, MDR: Rosen im Herbst, Spielfilm (BRD, 1955, Regie: Rudolph Jugert, mit Ruth Leuwerik, Carl Raddatz) – Sozialdrama um unerfüllte Liebe zur vorletzten Jahrhundertwende nach Theodor Fontanes "Effi Briest". 7. April, 00.50 Uhr, Arte: Das Herz ist eine hinterlistige Person, Spielfilm (USA, Großbritannien, Frankreich, Japan, Regie: Asia Argento, mit Peter Fonda, Asia Argento) – schonungsloser Blick hinter die Fassaden des amerikanischen Traums, mit Musik von Kim Gordon (Sonic Youth) nach dem Erzählband "Jeremiah" des enigmatischen US-Autors J.T. Leroy. 8. April, 21.45 Uhr, BR: Das Gesetz der Lagune, Spielfilm, (Deutschland, 2006, Regie: Sigi Rothemund, mit Uwe Kockisch, Patrick Diemling) – eine der gelungerenen Donna-Leon-Verfilmungen mit einem gut aufgelegten Kommissar Brunetti im schummerigen Venedig. 8. April, 22.10 Uhr, WDR: Schnappt Shorty, Spielfilm (USA, 1995, Regie: Barry Sonnenfeld, mit John Travolta, Gene Hackman) –

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Literaturpreis für Arno Surminski – “Stimme für Kriegsopfer”

admin | April 7th, 2008 | Autoren | Keine Kommentare »

Arno Surminski Der Schriftsteller Arno Surminski (73) hat "den Kriegsopfern eine Stimme verliehen" und erhält dafür einen der höchstdotierten Literaturpreise in Deutschland. Er wird mit dem mit 25 000 Euro ausgestatteten "Hannelore Greve Literaturpreis" der Hamburger Autorenvereinigung bedacht. Surminski sei einer der profiliertesten Autoren, die sich mit Krieg und Nachkriegszeit und mit dem Schicksal der Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten auseinandergesetzt haben, teilte der Schriftstellerverband am Sonntag mit. Bekannt wurde Surminski 1974 durch seinen ersten Roman "Jokehnen oder Wie lange fährt man von Ostpreußen nach Deutschland", der später als Dreiteiler mit Arnim Mueller-Stahl und Monica Bleibtreu für das ZDF verfilmt wurde. Das Werk erzählt die Kindheit in einem ostpreußischen Dorf zwischen 1934 und 1945. Auch "Kudenow oder An fremden Wassern weinen" (1978) kam ins Fernsehen. Die Auszeichnung, die auch schon Siegfried Lenz (2004) und Hans Pleschinski (2006) erhielten, wird bei einem Festakt im Oktober in der Hansestadt verliehen. Sie

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Marcel Beyers kluger Zeitroman “Kaltenburg”

admin | April 7th, 2008 | Belletristik | Keine Kommentare »

Marcel Beyer (Foto Jürgen Bauer) Frankfurt am Main(dpa) – Vögel können etwas Unheimliches an sich haben, zumal wenn sie uns ausgestopft aus den Vitrinen einer naturkundlichen Sammlung anblicken. Aber vielleicht geht die Beunruhigung gar nicht von der zur Schau gestellten Kreatur aus, sondern liegt im menschlichen Betrachter und seinen Vorurteilen verborgen. Auf diese Idee kann man kommen, wenn man Marcel Beyers klugen Ornithologenroman "Kaltenburg" gelesen hat. Der 1965 in Westdeutschland geborene, seit 1996 in Dresden lebende Autor, der bereits mit seinen Romanen "Flughunde" (1995) und "Spione" (2000) das Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Geschichte ausgelotet hat, erzählt die Biografie des fiktiven Zoologieprofessors und leidenschaftlichen Tierfreundes Ludwig Kaltenburg, der nach dem Zweiten Weltkrieg in Dresden sein Institut aufbaut, Anfang der 60er Jahre die DDR verlässt und 1989 in Österreich stirbt. Aber alles, was wir über diesen charismatischen Forscher wissen, erfahren wir von dem Ich-Erzähler Hermann Funk, einem Schüler und Vertrauten Kaltenburgs. Funk

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